Gaißach:Wirtshausmusik und Rox'n'Roi

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Der Zither-Manä würdigt bei einem Soloabend den Kraud'n Sepp und Chuck Berry

Wenn in Gaißach in ein- und demselben Programm der Kraud'n Sepp und Chuck Berry gewürdigt werden, steckt mit hoher Wahrscheinlichkeit der Zither-Manä dahinter. Am Samstag, 16. Januar, lädt Manfred Zick, so heißt der Manä mit bürgerlichem Namen, zu seinem Soloprogramm in den Landgasthof Zachschuster nach Gaißach ein - dorthin also, wo auch der Kraud'n Sepp lange Zeit zu Hause war.

Als der legendäre Zitherspieler und Sänger, eine Art Johnny Cash des Oberlandes, 1977 im Alter von 81 Jahren starb, hatte er sich mit deftiger, unverkünstelter Wirtshausmusik einen Namen gemacht und diente der Biermösl-Blosn ebenso als Vorbild wie Willy Michl, Hans Söllner - und eben dem Zither-Manä. Auch dieser spielt seit mehr als drei Jahrzehnten konsequent alles, was ihm gefällt: Neben Volksliedern und Landlern auch Rock, Tango und Blues, Irischen Folk und Balladen - von Kiem Pauli bis Pink Floyd.

Dass sich die Zither, elektrisch verstärkt, als "Universalinstrument" eignet, habe er vor genau 36 Jahren bei einem Auftritt im Leitzachtal herausgefunden, erzählt der 68-jährige Waakirchner. Nach einem Liveauftritt mit Volksmusikprogramm habe sich damals eine Session mit Rockmusikern entsponnen, zu der er spontan mit Zither-Klängen beitragen konnte - eine Entdeckung, die er in den folgenden Jahren konsequent vorantrieb.

Was in den Achtziger Jahren noch revolutionär war, ist mittlerweile selbstverständlich geworden, der Zither-Manä so etwas wie der Großvater der bayerischen Crossover-Szene. 2012 bekam er für seine Verdienste um die Weiterentwicklung der Zither und der Zithermusik den Ehrenpreis der Goldenen Zither verliehen. Ein Jahr darauf zeichneten ihn die Münchner Turmschreiber für seine Impulse in der Volksmusik mit dem Bayerischen Poetentaler aus. Hinter Zick liegen weit mehr als 1000 Konzerte, er hat drei Schallplatten und vier CDs eingespielt.

"Coole Zeid" heißt die jüngste Scheibe, die er mit dem Bluesharp-Virtuosen Ferdl Eichner und dem Gitarristen Frank Schimann 2014 aufgenommen hat. Den Titelsong wird er auch im Zachschuster spielen, wo er das macht, was er am besten kann: Wirtshausmusik und Rox 'n' Roi.

S amstag, 16. Januar, Gasthof Zachschuster Gaißach, 20 Uhr, Reservierung unter Tel. 08041/9211

© SZ vom 14.01.2016 / stsw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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