Gaißach:Stefan Fadinger gewinnt klar

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Deutlicher Sieg für den Gaißacher: Die Wähler geben ihm 86,2 Prozent. Der Gegenkandidat Andreas Dachs reagiert enttäuscht.

Suse Bucher-Pinell

Erwartungsvoll still ist es im Foyer des Gaißacher Rathauses, als Nikolaus Trischberger (CSU) kurz vor 19 Uhr das Ergebnis der Bürgermeisterwahl und damit seinen Nachfolger verkündete. Stefan Fadinger hat das Rennen um den Chefsessel der 3000-Einwohner-Gemeinde klar gewonnen. 86,2 Prozent der Wähler gaben ihm am Sonntag ihre Stimme. Damit setzte sich der 41-jährige Betriebswirt der Listenverbindung von CSU und Freier Wahlgemeinschaft durch gegen seinen parteifreien Mitbewerber Andreas Dachs. Der 49-Jährige bekam 13,8 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag mit 56,7 Prozent um einiges höher als vor sechs Jahren. Erstmals seit Jahrzehnten hatten die Gaißacher eine echte Wahl zwischen zwei Kandidaten.

Fadinger zeigte sich überglücklich. "Es hat gepasst", sagte er der SZ. Obwohl er seine Favoritenrolle lange nicht annehmen wollte, habe er bei Besuchen von Veranstaltungen in den vergangenen Tagen immer deutlicher gespürt, dass doch sehr viele für ihn seien. Fadinger hat sich den Erhalt der Gaißacher Eigenständigkeit als wichtigstes Ziel gesetzt, außerdem die Förderung von Handwerk, Gewerbe, Handel und den Ausbau und die Sicherung des Schulstandorts. Seit zehn Jahren bestimmt er die Geschicke der Kommune als Gemeinderat mit. Sein Vater war Bürgermeister von Bad Tölz.

Sichtlich enttäuscht wirkte Andreas Dachs. Mit verschränkten Armen nahm er das Ergebnis zur Kenntnis. "Dass es so deutlich ausfällt, damit habe ich nicht gerechnet", sagte er. Er habe viel Rückhalt in der Bevölkerung gespürt. "Da hätte ich mehr erwartet." Fadinger wünschte er "Gottes Segen". Für den Landwirtschaftsmeister, der als unabhängiger Bewerber erst mit mindestens 60 Unterstützer-Unterschriften antreten konnte, ist die Kandidatur Einstieg in die Kommunalpolitik.

Er kündigte an, sich bei der Kommunalwahl in anderthalb Jahren aufstellen zu lassen. "Ich ziehe mich nicht zurück." Von vielen Gaißachern sei er während des Wahlkampfs dazu ermuntert worden weiterzumachen. Trischberger dankte Dachs, dass er eine echte demokratische Wahl ermöglichte. Mit seinem Eintreten für mehr Bürgernähe und -beteiligung sowie dem Fokus zukunftsorientierte Energiepolitik konnte der Landwirtschaftsmeister die Mehrheit der Gaißacher jedoch nicht überzeugen.

Fadinger nahm die Wahl an. Sein Amt wird er am 1. Oktober von Trischberger übernehmen. Der 63-Jährige geht dann nach drei Amtsperioden in Pension.

© SZ vom 30.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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