Für 1,3 Millionen Euro:Wohnungen gesichert

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Peter Goepfert (GWV) plädierte dafür, "Festgeld in Grund und Boden zu investieren". (Foto: Harry Wolfsbauer)

Gemeinde Eurasburg kauft sich in "Loisach-Hof" ein

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Noch vor Baubeginn hat die Gemeinde Eurasburg ihr Vorkaufsrecht im "Loisach-Hof" genutzt. Der Gemeinderat hat beschlossen, für rund 1,32 Millionen Euro vier der 18 im Ortszentrum geplanten Wohnungen zu erwerben. Damit kann die Kommune preisgünstigen Wohnraum für die Bevölkerung anbieten. Ein Drittel der Kosten wird über das kommunale Wohnraumförderungsprogramm gedeckt.

Hinter dem Bauvorhaben "Loisach-Hof" steht das Unternehmen Ten Brinke. Auf dem Areal an der Ecke Albert-von-Iring-/Beuerberger Straße sollen zwei Doppelhäuser, ein Sechs- und ein Achtfamilienhaus entstehen. Ein Supermarkt mit 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche ist geplant. Das Projekt war lange kontrovers diskutiert. Es wurde befürchtet, dass ein so großer Supermarkt umliegende Einzelhandelsgeschäfte gefährden könnte. In einem Durchführungsvertrag hatte sich die Kommune ein Vorkaufsrecht gesichert. Weitere fünf Monate lang darf der Investor die Wohnungen nur Ortsansässigen anbieten.

Für den ausgehandelten Durchführungsvertrag lobte Klaus Koch (Grüne) die Kommune. Mit dem Kauf lege die Verwaltung einen Teil ihrer Rücklagen vernünftig an. "Die Bürger haben etwas davon", sagte er. Doch er hielt es für ausreichend, entsprechend der Beispielrechnung der Verwaltung nur drei Wohnungen zu kaufen. Denn womöglich könne die Gemeinde mit dem zusätzlich investierten Geld an anderer Stelle mehr erreichen, argumentierte er - etwa, wenn sie selbst Kommunalwohnungen baue.

Für sinnvoll hielten alle Gemeinderäte den Ankauf. Nur über die Anzahl der zu erwerbenenden Einheiten wurde debattiert. Laut Kämmerer Markus Gerold hatte die Regierung lediglich für fünf davon mündlich Zuschüsse zugesichert. Nur diese erfüllten die Anforderungen hinsichtlich Preis-Leistungs-Verhältnis oder Barrierefreiheit, berichtete er.

Als vorteilhaft schilderte Gerold das jetzt gewählte Fördermodell. Demnach müsse sich die Gemeinde nicht mit dem Landratsamt absprechen, an wen sie vermiete. Die Kommune könne eigene Vergaberichtlinien erarbeiten und habe Spielraum beim Mietzins. Mit einer Quadratmetermiete von 8,60 Euro - laut Gerold rechnet das Landratsamt mit diesem Betrag für sozial geförderte Wohnungen - könne Eurasburg jährlich Einnahmen von rund 22 000 Euro für alle vier Einheiten erzielen.

Dafür, möglichst alle fünf Wohnungen zu kaufen, plädierten Peter Goepfert (UWB) und Bernhard Bromberger (GWV). "Ich war schon immer ein Befürworter davon, Festgeld in Grund und Boden zu investieren", sagte Goepfert. Damit schaffe die Kommune Wohnraum, den sie dringend brauche und erwirtschafte eigene Einnahmen. Wie Alexander Sebald (Herrnhauser Liste) sagte, habe er Schwierigkeiten damit, fünf Wohnungen anzukaufen. "Bei der vierten Wohnung würde ich mitgehen."

© SZ vom 15.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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