Für Holzhausen:Verträglicher Funkmast

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Gemeinde Münsing beauftragt Gutachter mit Standortsuche

Die Gemeinde Münsing sucht nach einem Alternativstandort für den umstrittenen Mobilfunkmast bei Holzhausen. Für die Suche hat der Gemeinderat nun Gutachter beauftragt. Sie sollen prüfen, wo ein für die Anwohner strahlungsärmerer Ort gefunden werden kann. Zudem geht es darum, die Auswirkungen auf das Landschafts- und Ortsbild genauer zu eruieren. Das von der Gemeinde beauftragte Büro müsse seine Messungen und Berechnungen anhand von Geländemodellen vertiefen, erklärt Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler) in einer Pressemitteilung. Er bittet alle Bürger um Geduld. Die Gemeinde habe die schwierige Aufgabe, sich um eine notwendige Grundversorgung im Einklang mit privaten und öffentlichen Interessen zu bemühen.

Gegen das Vorhaben der Telekom, auf freiem Feld einen Funkmast zu errichten, wehrt sich die Kommune. Im Herbst hat der Gemeinderat den Bauantrag für den 40 Meter hohen Mast abgelehnt und die Entscheidung für ein Jahr zurückgestellt. Die Zeit will die Verwaltung nutzen, um einen Teilflächennutzungsplan für einen verträglicheren Standort zu erarbeiten.

Für das Standortgutachten ist laut Bauamtsleiter Stephan Lanzinger derzeit mit Kosten von 19 300 Euro inklusive Nebenkosten und zuzüglich Mehrwertsteuer zu rechnen. Zusätzlich solle das Büro Terrabiota die landschafts- und ortsplanerische Überprüfung übernehmen und den Entwurf ausarbeiten. Dafür seien bislang 8300 Euro kalkuliert. Abgerechnet werde aber nach Aufwand, erklärt Lanzinger. Und der Aufwand werde freilich geringer, wenn ein von allen Seiten akzeptierter Standort mit Begeisterung angenommen werde, sagt der Bauamtsleiter. "Allein mir fehlt der Glaube."

Das Vorhaben der Telekom stößt im beschaulichen Holzhausen mit seiner Pfarrkirche am Hügel und dem traumhaften Bergpanorama auf breiten Widerstand in der Bevölkerung. Eine Bürgerinitiative hat weit mehr als 1000 Unterschriften gegen den Mobilfunkmast auf freiem Feld in dem Ortsteil gesammelt. Die Unterzeichner fürchten Schaden für Mensch und Tier und eine Zerstörung des Landschaftsbilds. Dem Protest hat sich die Gemeinde angeschlossen.

© SZ vom 25.04.2020 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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