Für Berg- und Wasserwacht:Neue Räume für die Retter

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Kochel forciert Neubau einer kombinierten Station

Von Petra Schneider, Kochel am See

Seit Längerem hat die BRK-Wasserwacht in Kochel ein Problem: Einen Aufenthalts- oder Ausbildungsraum haben die Rettungskräfte dort nicht, Material und Fahrzeuge sind auf mehrere Gebäude verteilt. Ähnlich provisorisch stellt sich die Situation auch für die örtliche Bergwacht dar. Sie nutzt Räume in den Garagen der ehemaligen "Seestuben", die allerdings nicht den nötigen Anforderungen entsprechen: Die Zimmer sind kalt und feucht, so dass die Bergretter regelmäßig verdorbene Medikamente entsorgen müssen. Auch ein Platzproblem stellt sich zunehmend ein. Abhilfe soll nun ein Neubau schaffen, der beide Rettungswachen kombinieren soll. So könnten nach Ansicht von Bürgermeister Thomas Holz (CSU) auch Synergien genutzt werden.

Gebaut werden soll die neue Station an der Badstraße im Bereich der Seestuben. Der Gemeinderat hat kürzlich einen Bauantrag, den die Gemeinde als Bauträger formal stellen muss, einstimmig gebilligt; nun muss noch das Landratsamt entscheiden. Das Vorhaben liegt im Außenbereich und ist im Flächennutzungsplan teilweise als "Fläche für Gemeinbedarf" und "Sondergebiet Hotel" gekennzeichnet. Wie Geschäftsleiterin Nicole Lutterer auf Nachfrage sagt, gebe es in Bezug auf etwaige Hotelplanungen auf dem angrenzenden Verdi-Areal "nichts Neues." Nach wie vor wartet die Gemeinde auf Informationen der Straubinger Projektentwicklungsgesellschaft, die das 1,4 Hektar große Grundstück samt dem ehemaligen, sanierungsbedürftigen Seminarhaus in Premiumlage Ende 2015 gekauft hat. Der Neubau der Berg- und Wasserrettungsstation ist im Bereich der "Fläche für Gemeinbedarf" vorgesehen und entspreche damit dem Flächennutzungsplan.

Jeweils eine Hälfte des Neubaus ist für die beiden Rettungsstationen geplant, im Erdgeschoss sind Garagen vorgesehen. Die Erschließung ist gesichert. Wegen seiner besonderen Zweckbestimmung könne ein solches Vorhaben nur im Außenbereich umgesetzt werden, heißt es in der Beschlussvorlage: Die Nähe zum Kochelsee ist für die Wasserwacht ein entscheidendes Kriterium, zudem sind beide Organisationen auf die Zusammenarbeit mit dem Rettungshubschrauber angewiesen. Für den Helikopter, der in der Regel aus der nahe gelegenen Unfallklinik Murnau entsandt wird, ist ein Landeplatz in unmittelbarer Nähe zwingend notwendig. Dieser könnte nur im Außenbereich - entweder auf der freien Fläche zwischen See und Rettungsstation oder aber im Kurpark - situiert werden.

Wie Bürgermeister Holz in der jüngsten Bürgerversammlung mitgeteilt hatte, belaufen sich die Kostenschätzungen für den Neubau der kombinierten Rettungsstation auf rund 800 000 Euro für den Rohbau. Der Innenausbau werde von Berg- und Wasserwacht selbst übernommen, erklärte der Rathauschef. Im Haushalt der Gemeinde ist für den Neubau heuer rund eine halbe Million Euro eingestellt.

© SZ vom 08.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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