In Bad Tölz gibt es heuer nur noch drei verkaufsoffene Sonntage, bislang waren es stets vier gewesen. Der Grund dafür ist, dass der von der Stadt veranstaltete Frühjahrsmarkt künftig wegfällt, nachdem der Stadtrat im Oktober vorigen Jahres diesen Budenzauber mangels Attraktivität gestrichen hatte. Eine andere Veranstaltung, zu der die Geschäftsleute in der Tölzer Innenstadt ihre Läden am Sonntag zwischen 13 und 18 Uhr aufsperren können, vermochte Citymanager Falko Wiesenhütter trotz intensiver Bemühungen nicht zu organisieren. Die meisten Einzelhändler in der Kurstadt haben daran offensichtlich kein Interesse.
Wiesenhütter hatte in den vergangenen Monaten das Gespräch mit Ladenbetreibern und Gastronomen gesucht, um eine Alternative für den Frühjahrsmarkt zu entwickeln und daran einen verkaufsoffenen Sonntag zu koppeln. Herausgekommen ist dabei nichts, wie der Citymanager nun im Kur- und Tourismusausschuss berichtete. Sein Ziel sei es gewesen, den Gesprächspartnern nicht einfach eine "fertige Veranstaltung" überzustülpen, sondern mit ihnen gemeinsam ein passendes Format zu erarbeiten. Zwar kam es zu einem Grobkonzept und einem Fahrplan, die Resonanz unter Händlern und Gastwirten blieb jedoch schwach. Trotz Verlängerung der Rückmeldefrist und persönlichem Nachfassen "waren alleine in der Marktstraße so wenige Teilnehmer zu finden, dass sich die Planungsgruppe für die Absage entschieden hat", berichtete der Citymanager. Einem neuen Anlauf will er nicht nehmen.
Unklar ist noch, wer nach den Querelen zwischen der Stadt und dem Einzelhändlerverein "Aktive Tölzer" künftig den vierwöchigen Christkindlmarkt veranstalten wird. "Das ist noch nicht raus", sagte Kurdirektorin Brita Hohenreiter, die von der Stadt den Auftrag bekommen hat, ein Konzept und eine grobe Kalkulation für den Budenzauber im Advent zu erstellen. Mit dem Thema wird sich der Stadtrat voraussichtlich in seiner März-Sitzung befassen.