Fast alle 170 Mahnblumen, die über Monate hinweg am Waldramer Kolpingplatz leuchteten, haben neue Besitzer gefunden. Viele Leute hätten schon länger eine Patenschaft übernommen, um die Friedenszeichen künftig in ihrem Garten oder auf dem Balkon weiter wachsen zu lassen, erklärt Sybille Krafft, Vorsitzende des Vereins Bürger fürs Badehaus Waldram-Föhrenwald. Der Erlös der Aktion kommt zu gleichen Teilen dem Künstler Walter Kuhn und dem Waldramer Erinnerungsort zugute, der aufgrund der Pandemie mehr als acht Monate geschlossen bleiben musste. Einige wenige Restexemplare können noch bis Ende Mai für 30 Euro pro Stück im Badehaus erworben werden.
Der Münchner Künstler sprach zum Finale dem Badehaus-Team seinen besonderen Dank "für die liebevolle Pflege der Blumen, besonders auch nach einigen überstandenen Stürmen" aus. So wie die Blume als Symbol "ein fragiles Gebilde" sei, so sei "auch der Frieden selbst immer wieder bedroht und benötigt ständig unsere behutsame und ausdauernde Pflege".
Die Vereinsmitglieder wiederum bedauerten, dass ihr Haus nun nicht mehr von einem roten Blumenmeer umgeben ist. Ein paar Exemplare der illustren Mahn- und Friedenszeichen immerhin sollen dauerhaft rund um die Föhre im Hof wachsen und bald Teil eines neuen Kunstprojekts werden. Walter Kuhn hatte die 170 Stoffblumen zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar rund um den Waldramer Erinnerungsort installiert. Sie sollen an die Schrecken von Krieg und Faschismus erinnern und zum Frieden gemahnen - nach dem Motto "Never forget, never again".
Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten und zum Programm unter erinnerungsort-badehaus.de