Forum der IHK:Mehr Gewerbegebiete mit ÖPNV-Anbindung

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Der Ausbau des Bussystems als Alternative zum Individualverkehr müsse ins Auge gefasst werden, sagte Landrat Josef Niedermaier (r.). (Foto: Manfred Neubauer)

Der Planungsverband Oberland entwickelt ein regionales Siedlungs- und Verkehrskonzept, damit Mobilität nachhaltiger wird

Von Nils Hannes Klotz, Benediktbeuern

Die Siedlungs- und Verkehrspolitik der Region Oberland war kürzlich Thema im Zentrum für Umwelt und Kultur (ZUK) in Benediktbeuern. Dort trafen sich zum zweiten Forum der Industrie- und Handelskammer (IHK) die vier IHK-Regionalausschüsse aus Garmisch-Partenkirchen, Weilheim-Schongau, Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen.

In seinem Impulsvortrag präsentierte Josef Niedermaier (FW), Landrat und Vorsitzender des Planungsverbandes Oberland, den aktuellen Entwicklungsstand der Teilfortschreibung des Regionalplans. Leitlinie dafür ist, ein fächerübergreifendes Gesamtkonzept für die Region zu haben, um diese langfristig wettbewerbsfähig, nachhaltig und lebenswert zu gestalten.

In der Region gebe es eine große Belastung durch den Tourismusverkehr, sagte Niedermaier. Die Straßeninfrastruktur sei überlastet. Man sei hier im Oberland daran gewöhnt, sich ins Auto zu setzen und loszufahren - und somit sei man auch Teil des Problems. Um das Verkehrsaufkommen zu reduzieren, sei es wichtig, auf eine wohnortnahe Versorgung und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zu setzen. Eine umweltschonende Mobilität und ein Ausbau des Bussystems als Alternative zum "motorisierten Individualverkehr" müsse ins Auge gefasst werden, sagte er. Das Volksbegehren "Rettet die Bienen" sei ein klarer Fingerzeig der Bürger an die Politik gewesen, sich verstärkt für den Artenschutz und eine Reduzierung der Flächenversiegelung einzusetzen. Dennoch sei das Auto nicht völlig unverzichtbar. Ein Bus könne nicht zu jedem Hof fahren, sagte er.

In diesem Zusammenhang sei es jedoch notwendig, Gewerbegebiete so auszuweisen, dass der öffentliche Personennahverkehr diese auch erreichen könne, sagte Niedermaier. Diese Überlegungen seien für eine nachhaltige Entwicklung entscheidend. Kritisch sah dies Sebastian Kramer, Geschäftsführer und Wirtschaftsförderer der Zugspitz Region GmbH. Er befürchtete, dass durch entsprechende Richtlinien die künftige Ausweisung von Gewerbeflächen im Kreis Garmisch-Partenkirchen zu stark beschränkt werden könnte.

Die Vorgaben des Regionalplans sind für öffentliche Stellen bindend. Den Rahmen des vom Planungsverband entwickelten Regionalplans bildet das regelmäßig fortgeschriebene Landesentwicklungsprogramm (LEP) der Bayerischen Staatsregierung. Wann die Teilfortschreibung des Regionalplans Oberland verabschiedet wird, ist derzeit noch offen.

© SZ vom 15.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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