Folgen der Pandemie:Stadt Bad Tölz muss zusperren

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Wegen Corona sind Archiv, Museum und Büchereien geschlossen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Das Rathaus ist offen, aber ansonsten sind fast alle städtischen Einrichtungen in Bad Tölz wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Das betrifft jetzt auch die beiden Büchereien an der Hindenburgstraße und im Kurviertel, ebenso das Stadtarchiv. Dies ist kein Beschluss, der von der Stadtverwaltung gefällt wurde, sondern ein Auftrag der 9. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Dort stehe ganz klar, "Bibliotheken und Archive sind geschlossen", erklärt Birte Otterbach, Pressesprecherin der Stadt. Daran sei man als Kommune gebunden.

Ebenfalls zugesperrt sind das Jugendcafé an der Hindenburgstraße, das Bürgerhaus Lettenholz, der Skater- und Dirtpark, der Sportplatz an der Peter-Freisl-Straße, sowie die Bolzplätze am Girlitzer Weiher und in Ellbach.

Da hilft es auch nichts, dass zum Beispiel das Tölzer Stadtarchiv einen eher überschaubaren Publikumsverkehr hat, die beiden Büchereien genug Platz für wenigstens eine Handvoll Besucher mit genug Sicherheitsabstand bieten. "Wir würden gerne öffnen", räumt Otterbach ein. Aber das gehe wegen der Anordnung nun einmal nicht. Die Ausleihfristen für Bücher und andere Medien verlängern sich in den zwei Bibliotheken bis zum Ende der verordneten Schließung. Für weitere Fragen stehen die Mitarbeiterinnen unter Telefon 08041/78 01 84 oder per E-Mail an stadtbibliothek@bad-toelz.de zur Verfügung. Das Stadtarchiv ist per Telefon 08041/79 34 829 oder über E-Mail, stadtarchiv@bad-toelz.de, zu erreichen.

Schon seit Beginn des Teil-Lockdowns im November ist auch das Stadtmuseum zugesperrt. "Das ist sehr traurig", betont Otterbach. Fast zehn Jahre hat die Umgestaltung der Räume und die Neukonzeption der Ausstellung gedauert. Gerade jetzt, als die Eröffnung für die Besucher geplant war, muss das Museum geschlossen bleiben. "Das ist schade, weil viel Arbeit investiert wurde", meint die Pressesprecherin der Stadt. Zu den neu konzipierten Räumen gehört auch die Krippenlandschaft, die vom Krippenverein gebaut wurde. Ein Teil ist derzeit als großes Bild auf den Schaufenstern des Hutgeschäfts Hillerbrand zu sehen. Das Plakat zeigt die orientalische Krippe, die einst dem Hoftapeziermeister von König Ludwig II. gehörte. 600 Stunden habe man daran gearbeitet, sagt Wolfgang Friedel, Vorsitzender des Krippenvereins. Die Landschaft schuf der Ehrenvorsitzende Siegfried Schmeller, der vor wenigen Monaten starb.

Der Besucherverkehr in den beiden Tourist-Informationen (TI) am Max-Hoefler-Platz und in der Marktstraße wird wegen der Pandemie reduziert. "Die Mitarbeiter sind den ganzen Tag im Dienst, aber es gibt deutlich weniger Kundenkontakte", erklärt Otterbach. Nicht zuletzt deshalb, weil wegen der geschlossenen Hotels und Pensionen kaum noch Zimmer zu vermitteln sind. Die TI am Max-Hoefler-Platz ist nur noch Montag bis Freitag von 9 bis 12 für Kunden geöffnet. Telefonisch ist sie montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr, unter der Rufnummer 08041/78 67-0, zu erreichen (Kartenvorverkauf: Telefon 08041/78 67-15). Die TI im Stadtmuseum ist von Mittwoch bis Samstag, 10 bis 17 Uhr, offen (Telefon 08041/79 35 156).

Am Wertstoffhof ändert sich nichts.

© SZ vom 02.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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