Finanzen:Grundstein für Sozialwohnungen

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In Egling gibt es zwar noch keine konkreten Pläne, die Räte stellen im Haushalt dennoch Geld bereit

Von Claudia Koestler, Egling

Miteinander die Zukunft aktiv gestalten, diesem Ziel haben sich die Gemeinderäte in Egling bislang erfolgreich verschrieben. So soll es nach ihrem Willen auch weitergehen: Ohne Gegenstimmen wurde am Dienstag der Eglinger Haushalt für dieses Jahr verabschiedet. "Vergelt's Gott für die Zustimmung, aber wir haben uns ja auch vorab intensiv mit dem Haushalt auseinandergesetzt", freute sich Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) im Nachgang. Man habe in der Gemeinde einen "sehr gesicherten, robusten und zielführenden Haushalt", dürfe aber angesichts dessen "keinen Übermut an den Tag legen", schlussfolgerte der Rathauschef. Das sparsame Haushalten, das Egling in den vergangenen Jahren geprägt habe, werde man deshalb konsequent weiterführen, so Oberhausers Fazit.

In konkreten Zahlen ausgedrückt, umfasst der Haushaltsplan der Gemeinde 2016 insgesamt rund 9,01 Millionen Euro. Etwa 1,58 Millionen Euro davon sind dem

Vermögenshaushalt zuzuschreiben. Kreditaufnahmen sind heuer - wie in den vergangenen Jahren - weder für den Haushalt der Gemeinde noch für die Gemeindewerke geplant, rund 3,1 Millionen Euro hat Egling an Rücklagen. Konstant bleiben die Einnahmen durch den Einkommenssteuer-Anteil und die Gewerbesteuer, die Ausgaben für die Kreisumlage steigen indes heuer für Egling von 2,35 Millionen Euro auf 2,5 Millionen Euro.

Einen wichtigen Posten bei den Investitionen macht auch in diesem Jahr wieder der Straßenbau aus: Rund 370 000 Euro sind angesetzt. Die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs wird mit über 345 000 Euro zu Buche schlagen und muss deshalb europaweit ausgeschrieben werden. Einen intensiven Fokus legt die Gemeinde auf den sozialen Bereich. Nicht nur werden heuer die Vereinsheime in Schalkofen und Thanning saniert, wofür Egling insgesamt etwa 650 000 Euro ausgibt. Für den Erwerb von Grundstücken für ein Einheimischenmodell sowie für sozialen Wohnungsbau wurden rund 200 000 Euro angesetzt. Bereits Anfang des Jahres hatten die Räte dazu einen Grundsatzbeschluss gefasst, nämlich Einheimischenmodelle und sozialen Wohnungsbau künftig voranzutreiben. Zwar gäbe es zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine konkreten Projekte, erklärte Oberhauser auf Nachfrage. Doch die Gremiumsmitglieder wollten mit dem Beschluss ein Zeichen setzen und die Möglichkeiten und Modelle dafür prüfen.

Sozialer Wohnungsbau als gemeindliches Projekt hatte Sonja Galli-Krottenthaler (FW) bereits seit längerem im Rat angesprochen. Den entsprechenden Antrag hatte indes dann Hans Spindler (parteifrei) in der Februarsitzung gestellt. Egling grenzt an den Landkreis München und ist damit begehrtes ländliches Zuzugsgebiet im Speckgürtel von München. Einheimische junge Familien und alleinerziehende Eltern merkten Spindler zufolge den zunehmenden Druck, die steigenden Mieten noch bezahlen zu können. Sein Antrag deshalb: gemeindliche Gebäude zügig für Wohnnutzung zu sanieren. Konkret in Frage kämen dafür nach Ansicht von Spindler das Deininger Schulhaus oder das Ergertshauser Gemeindehaus. Obendrein hatte Spindler gefordert, es dem Münsinger Vorbild gleichzutun und zusätzlich Neubauten anzugehen, etwa ein Mehrgenerationenhaus an zentralem Ort. Auch wenn Spindlers Ratskollegen die Grundsätzlichkeit des Antrags unisono positiv bewerteten, die Beispiele könnten sich als ungeeignet entpuppen, warnte Oberhauser. Denn eine Sanierung sei beim Deininger Schulhaus etwa aufgrund der schlechten Bausubstanz möglicherweise gar nicht mehr sinnvoll. Das allerdings solle nun eben geprüft werden.

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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