Feuerwehr Egling:Wenn es in der Schule brennt

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An die 90 Kräfte trainieren für den Ernstfall

Von Florian Zick, Egling

Samstagnachmittag an der Grundschule am Schulberg in Egling: In der Garderobe brennt es. Die Aula ist sofort voller Rauch, der Fluchtweg durch die Eingangstür versperrt. Mehrere Schüler und Lehrer sind eingeschlossen. Einige haben sich in Panik sogar schon aus dem Fenster gestürzt. Sie liegen nun verletzt auf dem Rasen.

Zum Glück ist dieses Szenario nur gestellt. Im ganzen Gemeindegebiet von Egling habe schon sehr lange keine Schule mehr gebrannt, sagt Stefan Kießkalt, der Pressesprecher der Kreisbrandinspektion. Aber wer weiß: Man müsse auf alles vorbereitet sein. Deshalb haben die sieben Gemeindefeuerwehren von Egling anlässlich der Brandschutzwoche für den Ernstfall trainiert. Für eine Großübung sind ausnahmsweise auch am Samstag mal rund 120 Schüler, Lehrer und Eltern in die Grundschule gekommen, um sich professionell retten zu lassen.

Die Aula der Eglinger Grundschule wurde für die Übung mit Rauch gefüllt. (Foto: Manfred Neubauer)

Gegen 16 Uhr geht die Übung los. Die ersten Einsatzfahrzeuge bahnen sich mit Blaulicht und Tatütata am Schulberg den Weg hoch zur Grundschule. Am Straßenrand stehen einige Familien und schauen dem Spektakel gebannt zu. Die Feuerwehr hatte extra dazu eingeladen, sich die Arbeit der Rettungskräfte mal aus nächster Nähe anzuschauen. "Für Kinder ist das natürlich besonders spannend", sagt Feuerwehrsprecher Kießkalt.

Während unten an der Öhnböcker Straße immer weitere Einsatzfahrzeugen Richtung Schule abbiegen, nehmen die ersten Rettungskräfte ihre Arbeit auf. Die einen schließen die Schläuche an die Hydranten an und durchkämmen die Schule auf der Suche nach dem Brandherd, die anderen stellen an der Fassade Leitern auf, um die Eingeschlossenen aus dem Gebäude zu holen. Sanitäter vom Roten Kreuz kümmern sich indes um die Verletzten.

Draußen vor dem Gebäude kümmerten sich Sanitäter vom Roten Kreuz um die Verletzten. (Foto: Manfred Neubauer)

Bei der Übung hätten durchaus Fehler passieren dürfen - besser im Training als im Ernstfall, sagt Kießkalt. Aber insgesamt sei alles sehr gut gelaufen. Bei sieben Feuerwehren, die im Alltag auch nicht täglich zusammenarbeiten, sei das keine Selbstverständlichkeit. Beteiligt waren Feuerwehrleute aus Egling, Deining, Endlhausen, Neufahrn, Moosham, Ergertshausen und Thanning - insgesamt um die 90 Personen. Die Kommunikation könne man vielleicht noch etwas verbessern, sagt Kießkalt. "Aber an sich hat alles wunderbar geklappt."

Gut anderthalb Stunden dauert die Großübung. Dann kehrt an der Eglinger Grundschule wieder die gewohnte samstägliche Ruhe ein. Das Feuer ist gelöscht, die Verletzten sind abtransportiert - und auch die Vermissten, die man im verrauchten Schulhaus nicht gleich gefunden hat, haben die Einsatzkräfte aufgespürt.

Jede Feuerwehr führe nahezu wöchentlich Übungen durch, sagt Kießkalt. Nicht immer seien sie so groß wie jetzt in Egling zur Brandschutzwoche. Aber es gehe schließlich darum, im Training zu bleiben. Man müsse gewappnet sein für den realen Einsatz. Und letztlich sei eine solche Übung ja auch Werbung in eigener Sache. Denn die staunenden Kinder vom Straßenrand: Vielleicht sind die auch die Feuerwehrleute von morgen.

© SZ vom 30.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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