Festivität in Geretsried:Mehr Romantik und Blasmusik

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Bürgermeister Michael Müller (l.) mit dem Wirtsehepaar Claudia und Christian Fahrenschon (2.u.3.v.r.) und anderen Fest-Unterstützern. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Das Wirtsehepaar Claudia und Christian Fahrenschon richtet den Geretsrieder "Waldsommer" noch einmal neu aus

Von Susanne Hauck, Geretsried

Ein größerer, teils überdachter Biergarten mit romantischerem Licht, ein neues Fahrgeschäft, dem Trend gemäß mehr Bayernmusik und ein Bierpreis von 8,20 Euro: Das sind die Neuerungen beim Geretsrieder Sommerfest, das seit vergangenem Jahr "Waldsommer" heißt und heuer von Freitag, 27. Juli, bis Sonntag, 5. August, auf dem Platz an der Jahnstraße stattfindet.

Der Aufwärtstrend scheint geschafft zu sein. Das Waldsommerfest sei gut bei der Geretsrieder Bevölkerung, aber auch bei Gemeinden im Umland angekommen, lobte Bürgermeister Michael Müller. Zusammen mit den Wirtsleuten Claudia und Christian Fahrenschon, Rathausmitarbeitern, Stadträten und dem Brauhaus Tegernsee war er in die Geretsrieder Ratsstuben gekommen, um beim Weißwurstfrühstück das Programm vorzustellen: "Bewährtes, aber auch neue Akzente", wie er erklärte.

Auch dieses Jahr beginnt die Veranstaltung mit dem Festzug (27. Juli), wegen der Umbauarbeiten am Karl-Lederer-Platz diesmal beim AOK-Gebäude in der Egerlandstraße. Viele Gäste aus den Partnerstädten werden mit dabei sein, allein aus dem französischen Chamalières reisen mehr als 180 an. Beim Trachtenumzug am Sonntag seien vergangenes Jahr fast mehr Zuschauer als beim Wirteeinzug dabei gewesen, sagte Müller, der hofft, dass sich ersterer weiter etabliert. Außerdem serviert die Stadt ihren Bürgern über 65 Jahren wieder ein Gratis-Hendl mit Bier (30. Juli) und lässt den Bus am Wochenende auch abends fahren.

Von Fahrenschon, der das bis dahin vor sich hindümpelnde Sommerfest voriges Jahr übernommen hat, gab's viele Komplimente für die Zusammenarbeit mit der Stadt. Etwa 25 000 bis 30 000 Besucher hat der Rosenheimer Wirt gezählt. Er sei "positiv überrascht" gewesen, "wie viele Leute auf Anhieb kamen". Einigen Änderungswünschen ist er nachgekommen. So wird er die als zu grell bemängelte Beleuchtung im Biergarten durch romantische Lichterketten in den Bäumen ersetzen. Weil man nicht weiß, wie das Wetter wird, hat er sich dazu entschlossen, circa 300 Plätze des Biergartens zu überdachen. Ins Zelt selbst, das wieder am Waldrand an der Jahnstraße steht, passen 1500 Besucher, dazu kommen 800 bis 1000 Plätze im Biergarten.

Ein neues Fahrgeschäft heißt "Phoenix", es wartet laut Fahrenschon "mit Überschlag und wilden Bewegungen" auf; dazu kommen der "Musikexpress", der zum letzten Mal vor drei Jahren dabei war, und ein nostalgisches Kettenkarussell "für die ganze Familie". Bewährt hat sich seiner Meinung nach der Aufbau aller Stände an einem Hauptgang: "Lieber gemütlich zammruckn als zu weitläufig." Am besten seien im vergangenen Jahr der Hendltag und die Italienische Nacht gelaufen, beide erleben eine Neuauflage; ebenso die neu eingeführte Maibaumbar.

Auch das musikalische Programm steht. Fahrenschon setzt auf eine Mischung aus Showbands und mehr bayerischer Blasmusik als früher. Denn junge Leute gingen mittlerweile extra wegen der Blasmusik zum Volksfest, sagt er. Neben den Cagey Strings und der Nirwana-Showband kommen also die Hartfaser Musi, Moosener, The Heimatdamisch und viele Kapellen aus dem Umland. Wie immer spielt die Geretsrieder Bunkerblasmusik zum Auftakt und Ausklang des Fests.

Ebenfalls mit dabei ist wieder Radio Alpenwelle mit einem Talentwettbewerb am 4. August, der diesmal auch ganz auf bayerische Töne umgestellt wurde. Der Sieger gewinnt nicht nur 500 Euro, sondern auch einen Künstlervertrag für das Waldsommerfest im nächsten Jahr.

Auf den Sicherheitsdienst angesprochen, antwortete Fahrenschon, dass es sich bewährt habe, diesen in Tracht auftreten zu lassen, anstatt in schwarzer Uniform. Die Wachmänner, allesamt "gestandene boarische Mannsbilder", seien angehalten, "deeskalierend" auf die Gäste zuzugehen. Damit habe er gute Erfahrungen gemacht. Voriges Jahr sei es wegen einer aus Versehen abgeknickten Rose fast zu einer Rauferei gekommen, diesen Streit habe er selbst aus der Welt schaffen können, indem er für die geschädigte Frau zwei Rosen aus eigener Tasche kaufte.

Dass die Wirtsfamilie Fahrenschon, die sonst Volksfeste in Penzberg, Murnau, Gmund oder Bad Aibling organisiert, ihre Sache gut mache, war von allen Seiten zu hören. "Einer von den Wirtsleuten ist immer als Ansprechpartner im Zelt da", äußerte sich Kulturreferent Hans anerkennend.

Waldsommer Geretsried: 27. Juli bis 5. August, Festbetrieb Samstag und Sonntag von 11 Uhr an, werktags von 14 Uhr an, Barbetrieb 22 Uhr, www.fahrenschon-festzelte.de/veranstaltungen

© SZ vom 07.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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