Festival in Dietramszell:Lust auf Larifari

Lesezeit: 2 min

1001 Nacht lang erzählt Shahrasad dem Prinzen Geschichten von Bettlern und Königen, Dämonen und Liebenden, um damit ihrer Enthauptung zu entgehen. Thomas Glasmeyer haucht ihr und 20 weiteren Puppen beim Larifari-Festival Leben ein. (Foto: Jonas Virsik/oh)

Sechs Puppenspieler und ein Troll bringen am 12. und 13. Oktober abenteuerliche Geschichten nach Dietramszell - die meisten davon sind jugendfrei

Von Stephanie Schwaderer, Dietramszell

Die kleinste Puppe, die mit Thomas Glasmeyer nach Dietramszell reisen darf, misst 15 Zentimeter, die größte stolze zwei Meter. Zusammen mit 20 anderen Figuren bringen sie beim achten Larifari-Festival "Liebes- und Schelmengeschichten aus 1001 Nacht" auf die Bühne - mit vielen Effekten und garantiert nicht jugendfrei. Besucher der Abschlussvorstellung im Dietramszeller Pfarrheim sollten mindestens 16 Jahre sein. Ansonsten gibt es am Wochenende von 12. bis 13. Oktober keinerlei Altersbeschränkung.

Sechs Veranstaltungen stehen auf dem Programm, das der Arbeitskreis Tourismus zusammen mit Gastronomen und dem Dietramszeller Kulturverein organisiert hat. Unter vielen bekannten Gesichtern sticht Thomas Glasmeyer als Neuzugang hervor. Der Würzburger ist studierter Jurist, hat sich aber unter dem Namen piccolo teatro espresso seit fast 30 Jahren dem Puppenbau und -spiel verschrieben. Aktuell umfasst sein Repertoire an die 20 Stücke, die von 300 selbstgestalteten Akteuren in Szene gesetzt werden. Für die jüngsten Gäste spielt Glasmeyer in Dietramszell die Geschichte "Vom kleinen König in der Hutschachtel", die davon erzählt, wie schön es sein kann, einmal etwas anders als "so wie immer" zu machen (13. Oktober, 14 Uhr).

Tritt er lieber vor Kindern oder Erwachsenen auf? "Das bleibt sich gleich", sagt er. "Wenn sich Erwachsene auf ein Stück einlassen - und sie lassen sich drauf ein! -, fallen die Reaktionen exakt wie bei den Kindern aus. Ob Zwischenrufe oder Lacher, da gibt es keinen Unterschied."

Eröffnet wird das Festival am Samstag, 12. Oktober, vom Klick-Klack-Theater. Silvia und Stefan Beyrer zeigen im Pfarrheim das Stück "Der Zauberlehrling". Die beiden haben Goethes Gedicht für Schwarzes Theater bearbeitet und spielen mit Tischmarionetten in einer Guckkastenbühne (für Kinder ab vier Jahren, Beginn 14 Uhr). Am Nachmittag besucht Wurliz, der kleine Troll alle Junggebliebenen auf dem Jasberg und erzählt bis zum Sonnenuntergang Geschichten aus dem Trollwald. Der zottelige Waldgeist, der im wirklichen Leben Matthias Brandstäter heißt, verrät, warum die Blätter bunt werden, welche Abenteuer die Zugvögel erleben und was zu einer Gruselparty im dampfigen Moor gehört (Beginn 16 Uhr).

Erika und Ronald Künemund aus Dietramszell, die sich Peterl und Hiu's Kasperltheater nennen, haben sich auch heuer wieder ein Stück für Kinder ab vier Jahren ausgedacht. Es heißt "Der Wunderdoktor Seppelinius" und handelt vom Sandmann, der sein Sandsäckchen verloren hat. Wie immer müssen Kasperl und die Kinder zusammenhelfen, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen (Sonntag, 13. Oktober, Gasthof Huber in Linden, 10 Uhr).

Eine Geschichte vom Teilen mit vielen lustigen Liedern zum Mitsingen für Kinder ab drei Jahren bringt die freischaffende Puppenspielerin Lisa Schamberger nach Dietramszell: "Zottelbille und der kleine grüne Kobold" heißt das Stück, in dem ein Schaf namens Sybille die Hauptrolle spielt. Sybille hat das Leben in der Herde satt und macht sich auf den Weg in den Wald, um "Habenteuer" zu erleben - auf Kosten all der Tiere, die ihr im Wald begegnen. Die Vorstellung findet in der Klosterschänke statt, die sich erstmals als Bühne beim Festival präsentiert (16 Uhr).

Der Eintritt kostet für Kinder 5 Euro, für Erwachsene 8/12 Euro, für Familien 20 Euro; Reservierung unter Tel. 08027/15 92 oder info@larizell.de; weitere Informationen unter www.larizell.de

© SZ vom 26.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: