Eurasburger Politik:Denkpause im Funkmast-Streit

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Nur zwölf Meter: Mehr hat Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) im Gespräch mit der Deutschen Funkturm nicht erreicht. Um so viel ist das Unternehmen bereit, den bei Beuerberg geplanten, umstrittenen Mobilfunkmasten nordwestlich zu verrücken. "Optisch wäre das besser", sagt Sappl auf Nachfrage. Entschieden hat der Gemeinderat über diesen neuen Bauantrag nicht. Das soll im März geschehen.

Der Knackpunkt ist, dass der Gemeinderat den Standort auf Staatsgrund bereits im vergangenem November mit neun zu acht Stimmen genehmigt hat. Daraufhin hatten Anwohner protestiert, zu wenig in die Entscheidungsprozesse eingebunden worden zu sein. Bürgermeister Sappl hatte darauf verwiesen, es sei stets klar gewesen, dass ein Mobilfunkmast außerhalb des Ortes stehen sollte. Dort sei der Bau allerdings privilegiert. Das heißt: Von der Gemeinde Eurasburg ist er auch dann nicht zu verhindern, wenn der Antrag abgelehnt wird. Daraufhin suchte Sappl mit dem Bauherrn nochmals das Gespräch.

Vielen Anwohnern ist der bisher nur 180 Meter vom nächsten Haus geplante Standort zu nahe an der Wohnbebauung. Die Lage bei der Bergbauerkapelle ist für sie landschaftsbild- und gesundheitsschädlich. Daher hatten sie einen Bürgerantrag gestellt, den der Gemeinderat zugelassen hat.

Bürgermeister Sappl liest daraus, künftig externe Hilfe bei Funkmast-Bauvorhaben hinzuziehen. Auf die aktuell geplante Anlage werde dies aber keine Auswirkung haben, schränkt Sappl ein. Selbst wenn der Gemeinderat die Zustimmung zum Bauantrag aus dem November zurücknehme, werde der Funkmast gebaut. Denn das Vorhaben sei eben privilegiert, die Kreisbehörde werde es genehmigen. Gleichzeitig betont Sappl, dass die Grenzwerte nach der Bundesimmissionsschutzverordnung eingehalten würden, sonst dürfe eine solche Anlage nicht gebaut werden.

Mit der Forderung, einen mindestens 500 Meter von der Wohnbebauung entfernten Standort zu suchen, tut sich Sappl schwer. Dann sei die Anlage so weit vom Ort entfernt, dass ein Betrieb praktisch sinnlos sei. Dass der Gemeinderat den Bürgerantrag angenommen hat, findet Franz Bromberger positiv. "Wir haben zumindest ein bisschen Zeit gewonnen", findet er. Es gehe nicht darum, Unfrieden zu stiften, sondern eine möglichst gesundheitsverträgliche Lösung zu finden.

© SZ vom 11.02.2021 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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