Eurasburger Finanzpolitik:Grund und Boden als Basis

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Die Gemeinde investiert weniger, will aber Immobilien entwickeln

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Die hohen Ausgaben für Immobilien in Höhe von knapp drei Millionen Euro aus dem Vorjahr spiegeln sich im niedrigeren Haushaltsvolumen dieses Jahr wider. Das sinkt in Eurasburg von 14,3 auf knapp mehr als zwölf Millionen Euro. "Das ist zu erklären, weil die Investitionen niedriger werden", erklärte Kämmerer Markus Gerold in der Haushaltsberatungssitzung am Dienstag. Die Ausgaben im Verwaltungshaushalt für den alltäglichen Verwaltungsaufwand bleiben im Vergleich zum Vorjahr fast identisch. Statt 5,3 investiere die Gemeinde zwar heuer nur 3,16 Millionen Euro für den Vermögenshaushalt. Dies sei für eine Gemeinde in der Größenordnung Eurasburgs nicht wenig. "Das ist auf alle Fälle kein Pappenstiel."

Einstimmig hat der Gemeinderat den Entwurf des Kämmerers verabschiedet. Gerold kalkuliert mit leicht sinkenden Anteilen an der Einkommensteuer auf 3,59 Millionen Euro - 150 000 Euro weniger als im Vorjahresansatz. Für die Gewerbesteuer erwartet er Einnahmen von 1,7 Millionen Euro. Das sind 120 000 Euro mehr als im Ansatz für 2020. Tatsächlich nahm die Kommune dank einer hohen Nachzahlung im Vorjahr 927 000 Euro mehr ein als kalkuliert. Für die Kreisumlage müsse Eurasburg wegen der niedrigeren Steuerkraftzahl 300 000 Euro weniger ausgeben (heuer 2,59 Millionen Euro). Für die Investitionen - der größte Teil fließt mit 2,1 Millionen Euro in Hoch- und Tiefbaumaßnahmen - werde die Rücklage um zwei Millionen Euro abgeschmolzen, bleibe aber mit gut vier Millionen Euro solide.

Wie Klaus Koch (Grüne) mahnte, müsse sich Eurasburg auf schwierigere, finanzielle Jahre etwa mit steigender Kreisumlage einstellen. Der Landkreis werde das Geld brauchen, um zu erwartende, steigende Summen für soziale Belange auf Bezirksebene zu finanzieren. Eurasburg müsse die "Brille der Sparsamkeit" aufsetzen. Peter Goepfert (Unabhängige Wähler) entgegnete, dass die Kommune ihr Vermögen bisher nicht geschmälert habe. "Wir haben kein Geld verbraucht, sondern in Grund und Boden investiert." Die Kommune stehe so stabil da wie vorher. Laut Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) dienten die Immobilieninvestitionen des Vorjahres Projekten für bezahlbaren Wohnraum und für Senioren. Mit dem Zugriff auf Grund und Boden habe die Kommune Spielraum für Entwicklung.

© SZ vom 11.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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