Eurasburg: Woodrock-Festival:Mofaweitwurf mit Musik

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Das Woodrock-Festival ist eine Welt für sich - und soll mit ungewöhnlichen Ideen nicht nur Rocker ansprechen.

Isabel Meixner

Es ist eine eigene Welt, die Tobias Maxl mit zahlreichen Helfern seit Mittwoch auf den Wiesen am Radweg zwischen Achmühle und Eurasburg aufbaut. Eine Welt im Zeichen des Rocks - des Woodrocks. Eine Welt, in der Kinderwagen und Mofas weitgeworfen werden und nicht mit Euro gezahlt wird, sondern mit eigens geprägten Münzen. Das Woodrock-Festival findet an diesem Samstag zum zwölften Mal statt, und für Freunde des gepflegten Rocks ist die Veranstaltung längst Kult geworden. "Unsere Prämisse ist 'Draußen und umsonst'. Wir wollen ein schönes Fest, bei dem alle gut drauf sind und zu dem jeder eingeladen ist", sagt Tobias Maxl vom veranstaltenden Verein Woodrock.

Das Woodrock-Festival fand 2009 nach zehnjähriger Pause wieder statt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Von 16 Uhr an stehen die Bands Mustard Tubes, Chromatic Black, Hanta Yo und Scorefor auf der Bühne. Nicht ums Abrocken allein geht es. Schließlich seien die 35 Gründungsmitglieder, die Woodrock 1990 ins Leben riefen, auch in die Jahre gekommen, sagt Maxl: "Einige von uns haben inzwischen Kinder. Wir wollen deshalb auch Familien ansprechen."

Die Live-Auftritte umrahmt daher ein Programm mit Feuerspuckern, Jongleuren, Piraten und Spielen. So gibt es gleich zu Beginn des Festivals das Bungee-Running, bei dem die Teilnehmer gegen einen an den Hüften befestigten Gummischlauch anrennen und versuchen müssen, so weit wie möglich zu kommen. Später findet für Frauen Kinderwagen- und für Männer Mofa-Weitwerfen statt. Die Sieger werden mit einem aufgemotzten Auto mit Plüsch-Bühne auf dem Gelände herumgefahren. Wie man auf so geartete Ideen kommt? "Wenn lustige Leute zusammen sind, überbietet man sich im Unsinn machen - da kommt dann so etwas heraus", erklärt Maxl, der im zivilen Leben Unternehmer ist.

Hinter dem Festival stehen etwa 70 Mitglieder, die den nach 2009 zweiten Anlauf unternehmen, Woodrock nach zehnjähriger Pause wieder aufleben zu lassen. Im März dieses Jahres gründeten sie sogar einen eigenen Verein, der die Organisation von Woodrock künftig übernimmt. 2009 waren die Aktiven Achmühler noch Veranstalter. Die Mitglieder hätten das Festival in den vergangenen Monaten allesamt ehrenamtlich organisiert und beim Aufbau geholfen, betont Maxl. Dadurch konnte sich der Verein einige Fixkosten sparen, das restliche Geld soll durch den Verkauf von Essen und Getränken hereinkommen.

Wenn ein Gewinn übrigbleibt, soll der auch dieses Jahr einem sozialen Projekt zur Verfügung gestellt werden. "In der Vergangenheit haben wir unter anderem den Spielplatz in Achmühle finanziert und ein russisches Kinderheim unterstützt", sagt Tobias Maxl. Damit es kein Ärger mit den Anwohner gebe, habe man sie alle persönlich eingeladen, ebenso die Polizei. Insgeheim, sagt Maxl schmunzelnd, träume er davon, dass die Polizei eine Runde mit dem Plüschauto fährt.

© SZ vom 02.07.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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