Eurasburg:Verzögerung im Kloster

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Im Josefstrakt des Klosters sollen 75 Flüchtlinge unterkommen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der Josefstrakt soll umgebaut werden - doch das dauert

Von Thekla Krausseneck, Eurasburg

Mit der Sanierung des Klosters Beuerberg kann am kommenden Montag offenbar begonnen werden: Die Arbeiter stünden schon bereit, nur eine Unterschrift aus dem Kreisbauamt fehle noch - die allerdings für diesen Donnerstag fest zugesichert worden sei, sagte die Ordinariatsdirektorin Gabriele Rüttiger vom Erzbischöflichen Ordinariat München und Freising am Dienstag im Eurasburger Gemeinderat. Die Arbeiten schließen die Umgestaltung des Josefstrakts mit ein, in dem anschließend 75 Flüchtlinge untergebracht werden sollen. Für den mangelnden Brandschutz, der die Unterbringung der Asylbewerber bislang in Frage gestellt hatte, gibt es inzwischen eine Lösung: Der Boden im Obergeschoss soll an einer Stelle durchbrochen und ein neues Treppenhaus geschaffen werden. Dadurch gingen Bürgermeister Moritz Sappl zufolge zwar ein paar Quadratmeter verloren, die 75 Flüchtlinge werde man aber trotzdem unterbringen. Einziger Wermutstropfen des lange erwarteten Beginns: Die Sanierungsarbeiten werden offenbar bis Mitte 2016 dauern, sagte Rüttiger - auch deshalb, weil der Josefstrakt in einem schlimmen Zustand ist.

Mit der Klosterübernahme ist der Erzdiözese München und Freising ein "erstaunlicher Kosmos an Dingen" zugefallen, sagte Rüttiger: Nicht alles, was sich dort in den vergangenen 167 Jahren angesammelt habe, sei kulturhistorisch bedeutend, aber einiges. Die Geschichte des Klosters und somit auch die des Orts könne somit gut nachgezeichnet werden. "Ein tolles Forschungsfeld", aber auch eine Herausforderung, normalerweise seien die Neuzugänge nämlich deutlich kleiner, erklärt Rüttiger.

Um das Leben der Frauen im Kloster am Beispiel Beuerberg zu beleuchten und der Allgemeinheit zugänglich zu machen, will die Erzdiözese am 14. Mai 2016 an fünf Monate lang eine Ausstellung zum Thema im Kloster zeigen. Damit einher gehen soll ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Kursen, Vorträgen, Lesungen, Workshops für Kinder, Konzerten und einem Open-Air-Kino. Weil auch Einzelpersonen die Ausstellung besichtigen können sollen, beabsichtigt die Erzdiözese einen Sicherheitsdienst einzustellen. Auch danach soll in dem ehemals von der Außenwelt abgeschotteten und nun erstmals für die Öffentlichkeit geöffneten Kloster ein Museum eingerichtet werden, zusätzlich zu Tagungsräumen, einem Saal, in dem dann auch geheiratet werden kann, und einer Unterkunft für Pilger auf dem Jakobsweg. Das alles jedoch nur vorbehaltlich der bautechnischen Prüfung, die noch aussteht; so gibt es etwa derzeit noch Zweifel an der Statik, und wohin die Parkplätze kommen, ist ebenfalls noch offen. Eine Machbarkeitsstudie, die bis Mitte Dezember erwartet wird, soll diese Fragen beantworten.

Offen bleiben wird bis auf weiteres die Frage, wie es mit der Klosterkapelle weitergeht, in der derzeit noch evangelische Gottesdienste abgehalten werden. Wie die Kapelle in Zukunft genutzt wird, sei noch nicht festgelegt, sagte Rüttiger: Als Kirchenort solle sie aber eher nicht weiter genutzt werden.

© SZ vom 12.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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