Kirche:Platz für viele Ideen

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Das Ordinariat in München, der örtliche Pfarrverband und die Gemeinde Eurasburg tauschen sich regelmäßig über die Pläne für das Kloster Beuerberg aus. Im Januar sollen zunächst nur die Gemeinderäte mehr darüber erfahren

Von Alexandra Vecchiato, Eurasburg

In der Sitzung am 13. Januar 2015 wird sich Ordinariatsdirektorin Gabriele Rüttiger dem Eurasburger Gemeinderat vorstellen. Die Ressortleiterin, die für die Erzdiözese München und Freising die Nachnutzung des Klosters Beuerberg managt, will dann nicht nur sich, sondern auch die Pläne für die kirchliche Liegenschaft präsentieren - zuerst einmal nicht öffentlich, wie Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) auf Anfrage bestätigt. Damit verschiebt sich wohl der Termin für die große öffentliche Informationsveranstaltung.

Sie sollte ursprünglich Mitte Januar stattfinden. Das sei aber abhängig vom Fortschritt der Planungen, sagt Sappl. Bislang lägen weder ein Konzept noch die Umbaupläne oder ähnliches vor. Daran werde sich in den kommenden Tagen auch nichts mehr ändern. "Es geht erst nach dem 6. Januar weiter. Ich hoffe, dann baldmöglichst mehr Infos zu bekommen."

Die Erzdiözese hat sich einen sportlichen Zeitplan gesteckt. Bis spätestens Mitte des kommenden Jahres soll der Josefsflügel als Flüchtlingsunterkunft bezugsfertig sein. Die restlichen Klostertrakte werden auch überplant. Ein Museum, ein Verwaltungsstützpunkt, ein Haus der Stille, ein Seniorendomizil - viele Ideen gebe es derzeit, hatte Rüttiger jüngt bei einer Besichtigung des Klosters erzählt. Dass in jede Richtung gedacht werden dürfe, sei gut, sagt dazu Bürgermeister Sappl. Es dürfe keinen Tunnelblick geben; dennoch müsse klar sein, dass die künftigen Nutzungen "verträglich für die Ortschaft" sein müssten. Etwa 1000 Einwohner zählt Beuerberg.

Regelmäßig treffen sich Sappl, Rüttiger und Dekan Marco Friedl vom Pfarrverband Königsdorf-Beuerberg. Es seien gute und offene Gespräche, allen Parteien sei daran gelegen, stets denselben Informationsstand zu haben. Thema sei auch gewesen, dass die Gemeinde künftig Räume im Kloster für kulturelle oder ähnliche Veranstaltungen nutzen könne. Diese würden allerdings nicht alleine der Kommune zur Verfügung stehen. "Es wird immer eine Kombi-Nutzung geben. Die Gemeinde hat alleine nicht den Bedarf", sagt Sappl.

In Beuerberg ist die Unterbringung von Asylsuchenden durchaus Thema. Viele Bürger wünschen sich endlich eine öffentliche Informationsveranstaltung zu der Frage, was insgesamt mit dem Klosterareal passieren soll. Er halte es für unabdingbar, dass sich die Gemeinde intensiv in den Prozess der Nachnutzung einbringe, betont Grünen-Gemeinderat und Dritter Landrat Klaus Koch. Das betreffe sowohl die künftige Betreuung der Asylbewerber als auch ganz praktische Dinge. Ein Beispiel nennt Koch: Sollte die Gemeinde an den Plänen zur Zusammenlegung ihrer Schulen am Standort Beuerberg festhalten, könnte die Planung einer gemeinsamen Energieversorgung sinnvoll sein. "Die Gemeinde sollte schon früh mit den Bürgern reden. Die einzelnen Planungsschritte sollten in größtmöglicher Transparenz offengelegt werden." Die neue Offenheit des Klosters werde seiner Ansicht nach gestaltenden Charakter auf das Dorf haben.

Koch bedauert nach wie vor, dass die Rathausverwaltung seinen Vorschlag, das Rathaus ins Kloster Beuerberg zu verlegen, nie geprüft habe. "Jetzt ist es rum ums Eck." Auf diesen Vorschlag angesprochen, hatte Rüttiger erklärt, ihr seien diese Pläne völlig neu. Aber die Diözese hätte gerne mit sich reden lassen.

© SZ vom 16.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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