Bio-Metzger:Der Packlhof expandiert

Lesezeit: 2 min

Packlhof-Betriebsleiter Florian Holzmayr, hier beim Prüfen des Fleisches, hofft, dass der Bau bereits in zwei Monaten beginnen kann. (Foto: Hartmut Pöstges)

Das Geschäft läuft: Die Betrieb will sich um Viertel vergrößern und Mitarbeiter einstellen. Der Anbau in Eurasburg kostet 1,5 Millionen Euro.

Von Sebastian Raviol, Eurasburg

Die Bio-Metzgerei Packlhof will sich erweitern. Die im Eurasburger Gewerbegebiet ansässige Metzgerei gehört zu den größten Biofleisch-Produzenten Oberbayerns. Noch heuer, so die Planungen, sollen zu den bisher 2000 Quadratmetern Produktionsfläche weitere 500 hinzukommen. Am Dienstag legte der Eurasburger Gemeinderat den Grundstein dafür, dass das 1,5 Millionen Euro teure Projekt zügig vorangehen kann.

Damit der Bauwerber weiter planen kann, befreite der Gemeinderat ihn mittels mehrerer einstimmiger Beschlüsse von einigen Vorgaben, etwa von festgesetzten Höhen- oder Baugrenzen. Von einem Begrünungs- und Entwässerungsplan befreite der Gemeinderat den Packlhof aber nicht - diese müssen nachgereicht werden. Bei der Dachhöhe hat das bisherige Gebäude ohnehin eine Sondergenehmigung - hätte das Anbaugebäude eine Norm erfüllen müssen, "wäre das optisch eine Katastrophe", sagt Packlhof-Betriebsleiter Florian Holzmayr.

Seit eineinhalb Jahren plant der Packlhof die Erweiterung. "Wir sind räumlich begrenzt, da ist kein Wachstum möglich", erklärt Holzmayr. Sein Schwiegervater Josef Urban ist Inhaber des Packlhofs - und der setzt auf bio. Neben Fleisch und Wurst gibt es Käse zu kaufen, ebenso Backwaren, Milchprodukte, Obst und Gemüse. Auch Naturkosmetik und natürliche Wasch- und Putzmittel können Kunden beim Packlhof bekommen. Auch wenn Urban das Augenmerk nach wie vor hauptsächlich auf die Metzgerei legt: Das Gesamtkonzept bewährt sich. Die Nachfrage ist da. Zu den bisher 45 Mitarbeitern sollen weitere eingestellt werden.

Nachhaltig
:Grüner Visionär

Josef Urban war einer der ersten Bio-Metzger - jetzt expandiert sein Betrieb

Von Niklas Gramann

Wegen der neuen Ladengröße müssen 55 zusätzliche Stellplätze geschaffen werden. Mit dem Bauvorhaben wurde der Packlhof außerdem verpflichtet, einen stellenweise bis zu zwei Meter hohen Hochwasserdamm zu errichten. "Laut Gutachten wären wir bei einem Hochwasser betroffen", erklärt Holzmayr. Vier Wochen lang wurde deshalb an dem Damm entlang des Anbaus gearbeitet. Mit Erfolg, wie Bürgermeister Moritz Sappl (GWV) bei der Gemeinderatssitzung berichtete: "Das Wasserwirtschaftsamt meldet zurück, dass der Hochwasserschutzbau funktioniert." Fördermittel hat der Packlhof dafür aber nicht erhalten, er musste die Kosten selbst tragen - "das gibt es sonst in Bayern nicht", kritisierte Holzmayr.

Bis mit dem Bau begonnen werden kann, müssen noch verschiedene Ämter grünes Licht geben. Doch die Zeit drängt: "Das muss dieses Jahr über die Bühne gehen", sagt Holzmayr über das Projekt. Er hofft auf einen Baubeginn "so schnell wie möglich, spätestens in zwei Monaten". Der Packlhof stelle die Farbe und Art seiner Verpackung um, "da gibt es einen festen Termin". Mit der Verpackungsumstellung möchte Urban zehn Prozent an Folie einsparen und so gemäß des Gesamtkonzepts umweltfreundlicher produzieren.

In dem Anbau sollen neue Verpackungsmaschinen untergebracht werden, außerdem ein Lager. Mit den Befreiungen von den Vorgaben habe die Gemeinde Eurasburg ihr Mögliches für das Vorhaben getan, wie Bürgermeister Sappl sagt. Holzmayr freut sich über den Zuspruch der Gemeinde, dieser sei gut und wichtig. Der Packlhof ist der zweitgrößte Arbeitgeber in der Gemeinde Eurasburg.

© SZ vom 19.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: