Erleichterung für Gastgeber:Bad Tölz schafft Bettenzehnerl ab

Kurstadt streicht veraltete Abgabe des Fremdenverkehrbeitrags

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

In Bad Tölz gab es bisher noch das sogenannte "Bettenzehnerl". Diese Abgabe zahlten Gastgeber als Fremdenverkehrsbeitrag im Voraus. Nach der städtischen Satzung mussten Inhaber von Hotels und Sanatorien im Kurviertel 30 Cent pro Übernachtung abführen, 20 Cent waren es bei Gasthöfen und Pensionen in der Stadt und im Kurviertel, 15 Cent bei allen anderen Übernachtungsbetrieben. Das ist andernorts schon lange aus der Mode gekommen, nur Bad Tölz hielt noch daran fest. Die Stadträte stimmten im Haupt- und Finanzausschuss am Dienstagabend einmütig dafür, das Bettenzehnerl zu streichen. Für die Gastgeber bedeutet dies, dass sich die Vorauszahlung des Fremdenverkehrbeitrags fortan grundsätzlich nach der letzten Veranlagung richtet.

Für die Stadt hat dies den Vorteil, dass sie künftig keine zwei EDV-Programme mehr benötigt, um die Abgabe zu erheben. Außerdem wies Kämmerer Hermann Forster darauf hin, dass eine Verwechslung des Bettenzehnerls mit dem vom Gast bezahlten Kurbeitrag vermieden werde. Bad Tölz folgt damit dem Beispiel anderer Touristenorte, die das Bettenzehnerl längst abgeschafft haben. "Viele Gemeinden haben gesagt, diesen Zirkus machen wir nicht mehr mit." Die Abstufung in Bad Tölz nach Hotels und Sanatorien, die im Badeteil oder außerhalb davon liegen, ergebe ohnehin keinen Sinn mehr, sagte Forster. Und die Unterscheidung nach Beherbergungsarten nehme mittlerweile überhaupt niemand mehr vor - "da sind wir die Einzigen geblieben".

© SZ vom 21.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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