Geretsrieder Stadtlauf:Breitensport mit Spitzen-Feld

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Der 31. Geretsrieder Stadtlauf stellt mit 526 Zieleinläufern selbst eine neue Bestmarke auf. Der älteste Teilnehmer war Jahrgang 1937, der jüngste Jahrgang 2012. Die Zuschauer feuern alle gleichermaßen an.

Von Benjamin Engel, Geretsried

Der bevorzugte Untergrund von Toni Lautenbacher ist der Schnee. Erst im März hat er den "Jennerstier" und damit die deutsche Meisterschaft im Skibergsteigen gewonnen. Die Teilnehmer bewältigten zwei Aufstiege mit insgesamt rund 1400 Höhenmetern und eine Abfahrt auf Skiern. Doch auch auf dem Asphalt der Geretsrieder Straßen enteilte Lautenbacher beim zehn Kilometer langen Stadtlauf am Samstag dem Läuferfeld. Das erreichte mit 616 angemeldeten Teilnehmern eine Rekordgröße. 526 Läufer erreichten schlussendlich das Ziel. Im Vorjahr waren 438 Teilnehmer gestartet. Mit 20 Grad Außentemperatur, leichtem Wind und bedecktem Himmel waren die Bedingungen ideal. Dazu organisierte der TuS Geretsried anlässlich seines 66-jährigen Bestehens ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit verschiedenen Bands und Disco.

"Laufen liegt mir einfach", sagte der Sieger Lautenbacher lächelnd nach dem Zieleinlauf. Die Temperatur sei zum Laufen "super" gewesen. Nur der Gegenwind habe ihm zu schaffen gemacht, fügte er hinzu. Das Publikum feuerte die siegorientierten Läufer genauso an wie alle anderen Teilnehmer. Am Streckenrand hatten sich auch die Cheerleader des Geretsrieder Eishockeyvereins River Rats postiert. Sie schwangen ihre Pompons und machten reichlich Stimmung. Die Atmosphäre konnten auch die jüngsten Läufer unter acht Jahren im Isaraustadion miterleben. Gegen 14 Uhr starteten 106 Kinder in dieser Altersgruppe, liefen zweimal eine Stadionrunde und damit insgesamt 800 Meter.

Neu beim 31. Stadtlauf sei, dass außer den Jüngsten alle anderen Läufer in den verschiedenen Kategorien auf der Jahnstraße starteten, sagte Magnus Brunckhorst vom Organisationsteam des TuS Geretsried. Die Kinder bis zwölf Jahren liefen bereits 1,45 Kilometer, während die Jugendlichen bis 16 Jahren drei Kilometer zurücklegten. Gegen 15 Uhr begannen schließlich die Läufe für die Älteren. Die Teilnehmer des Fünf-Kilometer-Laufs und die "Nordic Walker" liefen zwei Runden durch Geretsried, ehe es zum Stadion ging, wodurch sie am Ende 5,3 Kilometer bewältigten. Sie starteten gemeinsam mit den Zehn-Kilometer-Läufern.

Dicht an dicht drängelten sich die Läufer am Startpunkt an der Jahnstraße, ehe Bürgermeister Michael Müller ein paar Minuten verspätet um 15:08 Uhr mit einem lauten Knall den Startschuss abgab. Relativ schnell setzten sich die Spitzenläufer vom übrigen Feld ab. Das Publikum feuerte alle an, manch persönlichen Favoriten sogar mit einer La-Ola-Welle. Zahlreiche Helfer reichten Plastikbecher mit Wasser oder feuchtgetränkte Schwämme.

Wieder ins Programm aufgenommen hatte das Organisationsteam die Mannschaftswertung für die fünf Kilometer. Diese Kategorie sei 2014 ein großer Erfolg gewesen, weshalb man sich für eine zweite Auflage entschieden habe, sagte Brunckhorst. Je vier Läufer bildeten eine Mannschaft. Die fünf besten Männer- und Frauenteams bekamen Sachpreise.

Die Spitzenläufer brauchten für die zehn Kilometer etwas mehr als eine halbe Stunde. Die Strecke war amtlich vermessen, denn der Geretsrieder Stadtlauf ist Teil der Laufserie Raiffeisen Oberland-Challenge und zählt zur Kategorie "Speed". Bei den Frauen erreichte Steffi Tent als Erste das Ziel. "Wahnsinn, das hätte ich nicht gedacht", war ihre erste Reaktion. Allerdings hatte sie sich eigens auf den Geretsrieder Stadtlauf vorbereitet. Während die Siegerin noch einigermaßen entspannt durch das Ziel lief, konnten sich später manche nur noch auf den Rasen des Isaraustadions fallen lassen. Sie blieben erst einmal liegen, um wieder zu Atem zu kommen. Der älteste Teilnehmer, der sich angemeldet hatte, war Jahrgang 1937, der jüngste Jahrgang 2012.

Eingebettet war der 31. Geretsrieder Stadtlauf in die Feiern zum 66-jährigen Jubiläum, das der TuS Geretsried in diesem Jahr feiert. Bereits am Samstagvormittag hatten sich alle Vereinsabteilungen in einer Gala im Gymnasium präsentiert. Während der Laufveranstaltung spielte eine Blaskapelle. Bierbänke waren aufgestellt. Das TuS-Organisationsteam verkaufte Kuchen. Nach dem Stadtlauf und der Siegerehrung für alle Teilnehmer ging das Fest weiter. Die Bands "Bench2Road", "SoundCloud" und "Max" spielten auf einer großen Bühne. Gegen 21 Uhr lud der Verein zur Party ins Vereinsheim.

© SZ vom 27.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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