Erfahrung und Nähe:Votum für Jugendförderverein

Lesezeit: 2 min

Ickinger Räte wollen KJFV als Partner bei offener Ganztagsschule

Der Wolfratshauser Kinder- und Jugendförderverein (KJFV) wird Kooperationspartner der Gemeinde Icking bei der offenen Ganztagsschule, die dort gebaut werden soll. Ohne Gegenstimme votierte der Ickinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung für den KJFV, der sich damit gegen zwei weitere Bewerber durchsetzte.

Im Mai vergangenen Jahres hatte das Gremium beschlossen, zum Schuljahr 2020/21 eine offene Ganztagsschule einzuführen. Für die Vorarbeiten und zur Unterstützung der Schulleitung wurde ein Arbeitskreis gegründet. Diese Runde setzt sich aus Schulleitung, Elternbeiratsvorsitzenden, der Leitung der Kindertageseinrichtung, Mitgliedern des Ausschusses für Familie, Grundschule, sozialen Einrichtungen sowie Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) und der Verwaltung zusammen. In drei Sitzungen sei ein Entwurf für ein pädagogisches Konzept erarbeitet worden, berichtete Menrad im Gemeinderat. Auch die Raumsituation sei geklärt und die Auswahl des Kooperationspartners vorbereitet worden. Von zehn möglichen Kandidaten hätten letztlich drei eine Bewerbung abgegeben.

Deren Vertreter stellten sich Menrad zufolge im Dezember dem Arbeitskreis vor. Um die Auswahl zu erleichtern, habe es einen Bewertungsbogen gegeben. Kriterien waren unter anderem die Vertretungsregelungen, Kontinuität in den Beschäftigungsverhältnissen, die Betreuungszeiten am Freitag und nach 16 Uhr, Erfahrungen und Bereitschaft zur Kooperation mit externen Partnern, die Ferienöffnung, die Ausrichtung des pädagogischen Handelns auf das Profil der Schule und der Informationsfluss zwischen Lehrkräften, Betreuungspersonal, externen Mitarbeitern und Eltern. Nach der Vorstellung der Bewerber sei sich der Arbeitskreis einig gewesen, dass der Kinder- und Jugendförderverein alle Bewertungsmaßstäbe am besten erfülle. Der Verein habe zudem bereits Erfahrung mit Ganztagsschulangeboten, wenngleich nicht in der Grundschule, sondern in der Realschule. Doch durch die Nähe zu Icking und die breite Aufstellung des KJFV in der Jugendarbeit könne bei Bedarf auch auf die Erfahrungen in der Jugendsozialarbeit zurückgegriffen werden.

Menrad verspricht sich auch Vorteile durch die bestehende Zusammenarbeit beim Projekt Familienpaten. "Das aufeinander abgestimmte und ineinander greifende Angebot in den Bereichen Bildung, Beratung, Betreuung und Begleitung ist ein wesentliches Merkmal und hebt sich von vergleichbaren Einrichtungen ab", lobte sie. Zudem sollen örtliche Vereine - etwa aus dem musischen oder sportlichen Bereich - mit ihren Angeboten integriert werden, sagte Grundschulleiter Peter Lang. Alle Kinder, die Bedarf an Betreuung haben, sollen in der offenen Ganztagsschule einen Platz finden, betonte er auf Nachfrage von Verena Reithmann (UBI): "So ist es zumindest vorgesehen."

Das vorhandene Personal werde - sofern gewünscht - übernommen, erklärte Menrad. Weil diese Mitarbeiter derzeit tariflich höher eingestuft seien gegenüber allgemein Beschäftigten im Ganztagsbereich, werde eine Vereinbarung zum Ausgleich der höheren Personalkosten erforderlich.

© SZ vom 24.01.2020 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: