Ein Festtag im Kloster:Schwestern-Treffen in Beuerberg

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So viele Ordensschwestern wie am Sonntag - hier bei der Festmesse - hat man in Beuerberg schon lange nicht mehr gesehen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Etwa 50 Salesianerinnen feiern das 350-jährige Bestehen ihres Ordens in Bayern

Seit exakt 350 Jahren leben und wirken "Schwestern von der Heimsuchung Mariä" - Salesianerinnen genannt- in Bayern. Um dieses Jubiläum zu feiern, fanden sich am Sonntag etwa 50 Ordensschwestern aus unterschiedlichen Klöstern und zahlreiche Festgäste im Kloster Beuerberg ein. Dort hatten bis vor drei Jahren viele Generationen von Salesianerinnen gelebt, gebetet und gearbeitet. Als die letzten von ihnen sich 2014 aus Altersgründen zurückzogen, legten sie ihre Wirkungsstätte samt Inventar dem Diözesanmuseum Freising in die Hände. Aus Dank für diesen Vertrauensbeweis richteten nun Museumsleiter Christoph Kürzeder und sein Team den oft hochbetagten Schwestern ihr Jubiläumsfest aus.

Nach einem Begrüßungskaffee im Refektorium begaben sich die Ordensschwestern zum Festgottesdienst in die Marienkirche. Anschließend tischte Kürzeder - er hatte sich selbst zum Küchendienst eingeteilt - ihnen ein italienisches Festmenü auf. Neben Spezialitäten und Weinen aus Vercelli im Piemont, dem Heimatort der ersten bayerischen Salesianerinnen, gab es Rinderbraten vom Eurasburger Packlhof. Anschließend nutzten viele Ordensschwestern die Gelegenheit, sich die aktuelle Ausstellung "Sehnsuchtsort Kloster" anzuschauen. Sie beleuchtet die Frage, was Frauen als Nonnen in Klausur erwartete - und heute noch erwartet. Die Schau präsentiert eine Vielzahl von Objekten, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden. Unter anderem erfährt man, dass es die bayerische Kurfürstin Henriette Adelaide von Savoyen war, die 1667 den Orden aus Vercelli nach München geholt hat; die originale Stiftungsurkunde ist in einer Vitrine zu sehen. 1784 wurde der Orden nach Indersdorf umgesiedelt, zehn Jahre darauf erfolgte der Umzug nach Dietramszell, wo bis heute Salesianerinnen leben und von wo aus 1864 das leer stehende Kloster Beuerberg besiedelt wurde.

© SZ vom 03.07.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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