Augenscheinlich tut sich etwas am Ufer des Kochelsees: Ein Bauzaun umgibt das ehemalige Ferienheim, für dessen markante konkave Krümmung der Architekt Emil Freymuth verantwortlich zeichnete. Vielen ist das Gebäude der alpenländischen Moderne, das 1930 erbaut wurde, aber auch als Gewerkschaftshaus oder "Verdi-Heim" bekannt. Nach einer wechselvollen Geschichte lag es in den vergangenen Jahren in einer Art Dornröschenschlaf. Bis 2012 hatte der damalige Eigentümer Bert Bleicher, der das Areal 2011 von der Gewerkschaft gekauft hatte, noch Pläne gehegt, es zu einem Hotelkomplex umzubauen. Ende 2015 aber veräußerte Bleicher das Areal an die "Kochel Grundbesitz GmbH" des Immobilien-Investors Thomas Gerl mit Sitz in Straubing. Eine Anfrage, ob das Gebäude derzeit kernsaniert oder abgerissen wird, ließ Gerl jedoch am Donnerstag unbeantwortet. Kochels Bürgermeister Thomas Holz (CSU) ist über die Vorgänge jedenfalls nicht informiert: "Wir wissen nicht, was da vor sich geht oder geplant ist", erklärte der Rathauschef auf Nachfrage, und fügte an: "Es liegt uns als Gemeinde jedenfalls auch derzeit kein Bauantrag vor."
Ehemaliges Verdi-Heim:Ungewisse Zukunft in Kochel
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