Egling:Aus einem Nein wird ein Ja

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Einen landwirtschaftlichen Weg in Deining hätten manche Eglinger Räte gerne als Zufahrt ausgebaut, doch Anlieger und Bauwerber wollen nicht. (Foto: Pöstges)

Gemeinderat Egling gibt nun doch Einvernehmen für Bauvorbescheid

Von Claudia Koestler, Egling

Trotz fünf Gegenstimmen und intensiver Debatten gaben die Eglinger Räte in ihrer Sitzung am Dienstag mehrheitlich ihr Einvernehmen für einen Bauvorbescheid, der im Ortsteil Deining bereits seit längerem kontrovers diskutiert wird.

Geplant ist die Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage und Carport im Ortsteil Deining, östlich der Münchner Straße. Noch in der Novembersitzung hatten die Räte das Vorhaben mehrheitlich abgelehnt, weil sie wegen der Erschließung Zweifel hatten sowie unsicher waren, ob eine bestehende Baulücke geschlossen oder eine zweite Baulinie eröffnet werde. In der Vergangenheit war auf einem Nachbargrundstück die Umnutzung einer Garage für Wohnzwecke genehmigt worden, weshalb nun auf dem nördlichen Nachbargrundstück eine Baulücke entstand.

Eine Erschließung wäre zwar über ein Geh- und Fahrtrecht über jenes Doppelhaus gesichert, das auf dem vorderen Grundstück an der Münchner Straße liegt. Das sei allerdings aus Sicht mancher Räte äußerst unglücklich, weil der Hinterlieger "direkt an der Haustüre vorbei" fahre, was ein "enormes Gefahrenpotenzial" habe, wie Jakob Bernlochner (FW) sagte. An der südlichen Grundstücksgrenze gäbe es hingegen einen landwirtschaftlichen Weg, den sich die Mehrheit der Räte ausgebaut wünscht und der als alternative Zufahrt dienen könnte - doch dazu müssten die anliegenden Grundstückeigentümer einen ein Meter breiten Streifen abtreten. Bürgermeister Hubert Oberhauser (FW) wollte deshalb das Gespräch mit den Eigentümern der anliegenden Grundstücke suchen. Inzwischen aber hat das Landratsamt erklärt, dass eine Baugenehmigung nicht versagt werden könnte - das Einvernehmen Eglings würde ersetzt, weil die Erschließung baurechtlich über das Geh- und Fahrtrecht via das vordere Doppelhaus gegeben sei. "Die Anlieger waren zudem nicht bereit, einzurücken, um die alternative, südliche Zufahrt zu ermöglichen, sie haben den Grund teuer gekauft", berichtete Oberhauser. Das Gebiet stattdessen großflächig zu überplanen, mache erst dann Sinn, wenn mehr entstehe, sagte der Rathauschef. Josef Bail (VB) merkte an, "wenn wir den Meter jetzt nicht kriegen, später kriegen wir ihn nicht mehr". Doch laut Oberhauser hätten die Anlieger wenig Interesse, dass der südliche Weg ausgebaut und somit verstärkt genutzt werde.

Hans Spindler (parteifrei) sah in der Verweigerung des Einvernehmens ein Druckmittel, die Anlieger des landwirtschaftlichen Wegs doch zum Einrücken zu bewegen. Dass es optimalere Zufahrten gibt, sei klar, sagte Heiko Arndt (CSU). Doch letztlich verzögere die gemeindliche Verweigerung nur, bringe aber keine Änderung - das könne er nicht länger mittragen. Mit ihm stimmten schließlich zwölf weitere Räte für das Vorhaben.

© SZ vom 22.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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