Edeka-Markt:Tabus bei Farbe und Stellplätzen

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Dietramszell gibt in Ascholdinger Bebauungsplan klare Regeln vor

Von Petra Schneider, Dietramszell

Die Gemeinde Dietramszell legt beim neuen Edeka-Markt in Ascholding klare Gestaltungsvorgaben fest. So will man Fehler vermeiden, die nach Ansicht einiger Bürger beim gegenüberliegenden Gewerbegebiet gemacht wurden: Die neuen Gebäude in unterschiedlicher Form und Farbgestaltung verschandelten das Dorf, so lautet der Vorwurf. Der Gemeinderat hat deshalb im Bebauungsplan "Nahversorger Ascholding" eine Gestaltungs- und Stellplatzfestsetzung gebilligt: Demnach sind für die Außenwände nur hell verputztes Mauerwerk mit einer Holzverschalung zulässig. Das Farbkonzept müsse mit Gemeinderat und Landratsamt abgestimmt werden. Grelle und "übermäßig auffallende Fassaden" sind nicht erlaubt. Als Dacheindeckung sind rote Ziegel vorgeschrieben. Vorgaben wurden auch für die Gestaltung des Quergiebels und die Wandhöhen gemacht.

Die Zahl der Stellplätze ist im Bebauungsplan ebenfalls geregelt. Für den Edeka-Markt in Verbindung mit Kindergarten, Arztpraxis und Apotheke sind derzeit 95 Stellplätze vorgesehen. Eine wechselseitige Nutzung sei nicht möglich, da sich die Öffnungszeiten von Markt und Kindergarten überschnitten. Auch aus Gründen der Verkehrssicherheit sei das nicht möglich, heißt es im Beschlussvorschlag. Dem stimmte Christa Poschenrieder (BLD) nicht zu: "Ich finde es lächerlich, dass man die Stellplätze nicht gemeinsam nutzen kann", sagte Poschenrieder, die sich von Anfang an dafür ausgesprochen hatte, die Zahl der Stellplätze und den damit verbundenen Flächenfraß zu reduzieren. Man könne doch den Leuten nicht vermitteln, dass sie nicht einkaufen dürften, wenn sie beim Kindergarten parkten. "Hier hätte man die Möglichkeit, einen neuen Weg zu gehen, weil wir eine gemeinsame Planung haben", sagte sie. Architekt Ludwig Hölzl verwies auf die strenge Stellplatzsatzung der Gemeinde Dietramszell, die man eingehalten habe. Auch Michael Häsch (CSU) widersprach Poschenrieder: Man könne nicht bei eigenen Projekten Parkplätze sparen und gleichzeitig von Bürgern verlangen, dass sie sich an die Stellplatzsatzung hielten.

© SZ vom 29.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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