Digitale Zukunft im Isartal:Kein Anschluss unter dieser Nummer

Lesezeit: 2 min

Die Telefonumstellung von analog auf digital klappt in Icking nicht reibungslos

Von Claudia Koestler, Icking

Wenn es die milderen Temperaturen zulassen, werden die Bauarbeiten für Glasfaser Icking wieder aufgenommen. Doch die witterungsbedingte Pause in den vergangenen Wochen änderte nichts daran, dass es bei der Umstellung von analogen Telefonanschlüssen respektive ISDN-Anschlüssen auf DSL Vodafone in der Isartalgemeinde knirschte, zumindest in einzelnen Fällen, wie Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) erklärt.

Dabei hätten die Umstellungsprobleme eigentlich gar nicht unmittelbar mit dem kommunalen Glasfaserprojekt zu tun, sagte die Rathauschefin. Denn die Telekom stelle derzeit deutschlandweit alle noch bestehenden analogen und ISDN-Anschlüsse um. Laut Breitbandinitiative soll das bis Ende des Jahres geschehen. Das Unternehmen setze nur noch auf eine Technologie, auch, um das sogenannte Vectoring zu nutzen, eine Technik, um die Kupferkabel der Telekom für Datenübertragungen schneller zu machen. "Diese Zwangsmigration wird in der Regel mit einer Zwangskündigung durchgeführt", sagt Menrad. Gerade ältere Menschen seien mit diesem Vorgehen allerdings überfordert, ihr Anschluss werde abgestellt.

Will Vodafone nun einen digitalen Anschluss bei einem Kunden realisieren, dann muss das Unternehmen von der Telekom die letzte Meile Kupfer bis ins Haus pachten. Und dabei funktioniere die Übergabe von Telekom an Vodafone "leider nicht immer reibungslos", sagt die Rathauschefin.

"Wir hatten schon den Fall, dass Telekom dem Kunden gegenüber behauptete, die an Vodafone vermietete Leitung funktioniere tadellos, aber der Vodafone-Techniker diagnostizierte eine tote Leitung", sagt Menrad. Erst als die Techniker beider Firmen persönlich anwesend waren, die Leitung überprüften und einen Kurzschluss feststellten, habe Telekom reagiert.

Die Breitbandinitiative erklärt, dass die Fehler vielfältig sein können. So habe in einem anderen Fall das Internet zwar zehn Tage nach dem Umstellungstermin funktioniert, nicht aber die Telefonie. Grund war eine alte Telefonbuchse.

"Ich verstehe es vollkommen und bedauere es sehr, dass dies für die Betroffenen sehr ärgerlich ist", sagt Menrad. Die Bürger Ickings investierten Zeit, verstünden aber das Vorgehen nicht. Die bisherigen Probleme hätten aber "einiges bewirkt", betont Menrad. Sie habe die Zusage von Vodafone, so sagt sie, "dass in Zukunft solche Fälle nicht mehr vorkommen sollen". Sie hoffe deshalb, dass sich die Gründe zu klagen weiterhin sehr in Grenzen halten im Vergleich zu den gelungenen Umstellungen: "Denn jeder Problemfall ist einer zuviel."

Die Breitbandinitiative Icking erklärt dazu: Sollte es bei der Umstellung von ISDN der Telekom auf Vodafone zu Problemen kommen, können sich Ickinger sowohl an Gudrun Lüthe von der Gemeinde Icking, Telefon 08178/9200-22, E-Mail: Glasfaser@Icking.de, als auch an die Breitbandinitiative, info@breitband-icking.de, wenden.

© SZ vom 16.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: