Dietramszeller Politik:Linden am Kloster müssen weichen

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Der Vorplatz des Klosters Dietramszell wird im Zuge der Dorferneuerung umgestaltet. Dafür müssen auch drei Winterlinden gefällt werden. (Foto: Manfred Neubauer)

Trotz Unterschriftenaktion für Erhalt der drei Bäume hält Dietramszell an Fällungen im Zuge der Vorplatz-Sanierung fest

Von Petra Schneider, Dietramszell

Die drei alten Linden am Klostervorplatz in Dietramszell müssen weichen. Daran ändert auch eine Unterschriftenaktion nichts, bei der sich 168 Unterzeichner für deren Erhalt einsetzen. Als Gründe wurden im Gemeinderat am Dienstag erneut die Baumaßnahmen am Klostervorplatz genannt, der neu gepflastert und mit Stufenanlagen ausgeglichen wird. Die Arbeiten, auch im Wurzelbereich, würden die Bäume wohl nicht unbeschadet überstehen. Außerdem seien zumindest zwei "schon sehr dünn", wie Planer Rainer Heinz sagte.

Bereits der frühere Gemeinderat hatte die Fällung und Neupflanzung beschlossen, im Juni wurde diese Entscheidung vom neuen Gremium bestätigt. Es gebe einige Gründe für eine Fällung, sagte Heinz: Wuchs und Größe der Bäume seien unregelmäßig, durch mangelhaften Schnitt seien sie teilweise geschädigt. Umfangreiche Sicherungen während der Baumaßnahmen wären nötig, und auch dann bestehe keinen Garantie, dass die alten Bäume die kommenden fünf bis zehn Jahre überlebten. Außerdem stehe die mittlere Linde ungünstig und verdecke das Hauptportal, weshalb sich auch der Pfarrverband für eine Neupflanzung ausgesprochen habe.

In der Bürgerschaft haben sich allerdings Unterstützer für den Erhalt der drei Winterlinden gefunden: Im Rathaus sei eine Liste mit 168 Unterschriften abgegeben worden, sagte Bürgermeister Josef Hauser (FW). Allerdings stammten nur 41 von Gemeindebürgern, darunter acht Kinder. Die übrigen 127 Unterzeichner seien keine Dietramszeller. Als Reaktion auf die Unterschriftenaktion habe man einen Baumgutachter beauftragt, sagte Hauser. Dessen Fazit: Die Bäume könnten durch einen fachgerechten Schnitt erhalten und ihre Vitalität gesteigert werden. Hauser warb dennoch dafür, bei den früheren Beschlüsse zu bleiben. Denn neue Bäume würden den Vorplatz aufwerten, auch, weil sie weiter nach vorne gepflanzt werden sollen, damit der Klostervorplatz größer wird. Ihn habe überzeugt, dass sich auch der Pfarrverband für eine Fällung der alten Bäume ausgesprochen habe, sagte Bernhard Fuchs (FW). Das sahen die übrigen Gemeinderäte ebenso, die am Dienstag außerdem einstimmig beschlossen, mit den von Heinz vorgestellten Planungen für den Klostervorplatz in das Ausschreibungsverfahren zu gehen. Heinz stellte auch verschiedene Beleuchtungsvarianten mit Stelen und einstellbaren Spots vor, über die aber noch nicht entschieden wurde. Laut Zeitplan will das Staatliche Bauamt Weilheim am 15. März 2022 mit der Straßensanierung zwischen Kloster und Abzweig Holzkirchen beginnen. Die Dorferneuerung im Bereich Klostervorplatz und den Gehweg hat die Gemeinde darauf abgestimmt für den 15. Juni kommenden Jahres geplant.

Der Wirtshausparkplatz an der Klosterschänke und der Bereich Richtung Pfarrheim soll ein Jahr später, im März 2023, folgen. Am neu entstehenden Dorfplatz beim Abzweig nach Holzkirchen soll eine Schotterrasenfläche angelegt und eine Sommerlinde gepflanzt werden; zwei Stufenanlagen und ein Sitzblock mit hölzerner Sitzauflage sind geplant. Auch Anschlüsse für einen Brunnen sollen gelegt werden, der aber derzeit nicht mehr Gegenstand der Planungen ist.

© SZ vom 09.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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