Dietramszell:Weg frei für Pflege-WG

Lesezeit: 1 min

Wohnprojekt könnte schon 2018 beginnen

Von Petra Schneider, Dietramszell

Seit zehn Jahren gibt es in der Gemeinde Dietramszell Ideen für ein Senioren-Wohnprojekt, das aber bislang am Widerstand einer Anwohnerfamilie und dem Ausstieg der vorgesehen Betreiber gescheitert war. Vorige Woche hat der Gemeinderat nun den Bebauungsplan für die Pflege-WG am Kreuzfeld beschlossen. Wenn die Genehmigung des Landratsamts vorliegt, könnte mit dem Bau noch im Sommer begonnen und die beiden Häuser im Herbst 2018 bezogen werden.

"Nachdem die Idee eines Wohnprojektes für Senioren in Dietramszell doch einige Berg- und Talfahrten erleben musste, ist es endlich soweit - mit vereinten Kräften entsteht ein soziales Projekt, wie es so bislang im Landkreis einzigartig ist", heißt es in einer Mitteilung der MARO Genossenschaft, die das Projekt realisiert. In zwei ambulant betreuten Pflege- und Demenz-Wohngemeinschaften mit einer Gesamtfläche von 700 Quadratmetern können 18 Mieter wohnen. Daneben gibt es acht barrierefreie Zwei-Zimmer-Wohnungen mit jeweils 65 Quadratmetern, überdachten Balkonen und Laubengängen. Zudem stehen den Mietern gemeinschaftliche Nutzflächen, Außenanlagen und ein Garten zur Verfügung. Die Gebäude sollen ökologisch, nachhaltig und energieeffizient gebaut werden. Mitte März starten die Ausschreibungen, und man hoffe auf zahlreiche Angebote aus der Region. Interessenten könnten sich momentan noch um freie Wohnungen bewerben, heißt es in der Mitteilung.

Herzstück des MARO-Konzepts, das von der Initiative "Deutschland - Land der Ideen" ausgezeichnet wurde, ist ein möglichst selbstbestimmtes, nachbarschaftliches Wohnen im Alter. Das Projekt ist als Genossenschaftsmodell angelegt, das die aktuell 470 Mitglieder mitfinanzieren. Besonderen Wert lege man auf eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Verein "Miteinander - Füreinander", dessen Vorsitzende Waltraud Bauhof "sich bereits seit vielen Jahren aktiv für eine seniorengerechte Wohnlösung in Dietramszell engagiert". Die Gesamtkosten der Pflege-WG liegen bei fast sechs Millionen Euro. 20 Prozent werden über Eigenkapital der Genossenschaft finanziert, 40 Prozent über Förderdarlehen der Regierung, weitere 40 Prozent über ein Darlehen. Aktuell könnten noch Anlegeranteile im Wert von 300 000 Euro über die MARO Genossenschaft gezeichnet werden.

© SZ vom 02.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: