Dietramszell:Ortsgestaltung auf dem Prüfstand

Die Gemeinde will sich auf Vorschlag von Hubert Prömmer (Grüne) mit ihrer Ortsgestaltungssatzung beschäftigen. Im Bauausschuss des Gemeinderats wurde einstimmig beschlossen, sich von einem Experten über die rechtlichen, zeitlichen und finanziellen Aspekte einer Überarbeitung beraten zu lassen. Wie in Dietramszell gebaut werden darf, regelt seit 1991 eine strenge Ortsgestaltungssatzung. Darin sind unter anderem rechteckige Grundrissformen, hölzerne Türen und Fenster sowie das Verbot von Blaufichten- und Thujenhecken festgeschrieben. "Bei uns darf man keine Gauben, keine Erker und keine Fotovoltaikflächen bauen", sagte Prömmer. Die Ortsgestaltungssatzung sei veraltet und müsse angepasst werden. Nur so könne vermieden werden, dass sich der Bauausschuss "permanent mit Ausnahmegenehmigungen" befassen müsse.

Neu ist die Idee nach einer Überarbeitung der Vorgaben freilich nicht: Im November 2012 hatte die damalige Gemeinderätin Waltraud Bauhof im Bauausschuss eine Stoffsammlung präsentiert, für die sie auch Satzungen der Gemeinden Gaißach, Sachsenkam und Egling zu Rate gezogen hatte. Die Vorschläge sollten rechtlich geprüft werden, hieß es damals. Gehört hat man nichts mehr davon. Prömmer schlug nun vor, dass der Gemeinderat im Rahmen eines Vortrags informiert werden solle. Bürgermeisterin Leni Gröbmaier(BLD) begrüßte die Idee, wollte aber eine Infoveranstaltung lieber im Bauausschuss. Die Tagesordnung des Gemeinderats sei meistüberfrachtet. "Und wir sollten uns im Bauausschuss ohne Zeitdruck unterhalten können." Alle Gemeinderäte seien eingeladen. Schließlich müssten sie eine Satzungsänderung dann beschließen.

© SZ vom 11.03.2016 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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