Dietramszell:Ohne Bimmeln und Blinken

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Christa Poschenrieder öffnet ihr Geschäft nur zweimal wöchentlich. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Christa Poschenrieder verkauft kein elektronisches Spielzeug

Von Benjamin Engel, Dietramszell

Der Ascholdinger Spielzeugladen ist ein verwunschenes Unikum. Der Name steht in ausgeblichenen Holzlettern an der Stirnseite des lang gestreckten, kleinen Häuschens auf der Straßenseite direkt gegenüber der Kirche. An der Längsseite wirkt das Gebäude mit seiner niedrigen Eingangstür eher wie ein Wohnhaus. Und das war es früher auch. Denn Christa Poschenrieder hat in dem Zuhäusl des Geretsriederhofs 1997 einen Spielzeugladen eingerichtet. Seitdem öffnet sie das Geschäft immer nur freitags und samstags. Denn sie arbeitet noch als Krankenschwester und ist obendrein im Dietramszeller Gemeinderat aktiv. Damit sei sie ausgelastet, sagt sie.

Drinnen im Haus reihen sich vier kleine Räume mit Spielwaren aneinander. In den Regalen dominieren klassische Spielwaren aus Holz, Bilderbücher, handgemachte Puppen, Zubehör für den Kaufmannsladen oder die Kinderküche, Brettspiele, Malsachen, Fahrzeuge oder Babyspielzeug. Elektronische Spielwaren gibt es nicht. Und das soll so bleiben. "Kinder müssen verstehen, wie etwas funktioniert. Ein dreijähriges Kind kann das nicht", sagt Poschenrieder. Sie setzt weiter auf klassische Spielwaren. Die ließen den Kindern die nötige Fantasie, um ihre geistigen und motorischen Fähigkeiten zu entwickeln. Spielen versteht sie als Beziehungspflege, gerade auch zwischen Eltern und den Kindern. Es sei wichtig für die Identitätsbildung. Und das könne etwa ein Kasperletheater mit Handpuppen leisten. Das fördere auch die Fantasie, müssten sich die Kinder doch erst eine Geschichte ausdenken.

Poschenrieder würde ihre Überzeugungen, Ideen und Anregungen gerne auf der Homepage des Ascholdinger Spielzeugladens regelmäßig veröffentlichen. Doch dafür fehle ihr einfach neben ihrem Job als Kinderkrankenschwester die Zeit, sagt sie. Das Geschäft ist ihren Angaben nach schwieriger geworden. Zugute kommt ihr, dass für ihren Laden wenigstens die Mietkosten wegfallen.

© SZ vom 23.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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