Dietramszell nach dem Hochwasser:Abwasser wird weiter abgepumpt

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Bürgermeisterin hofft auf baldige Reparatur der Leitung in Ascholding

Dass die durch das Isarhochwasser Ende Mai zerstörte Abwasserleitung in Ascholding noch heuer instand gesetzt wird, ist eher unwahrscheinlich. Zwar sind die Probebohrungen abgeschlossen. Noch warte man aber auf das Gutachten, damit klar werde, mit welchen Bodenverhältnissen zu rechnen sei, sagt Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD). Erst dann könne mit den Ausschreibungen für die Spülbohrungen begonnen werden. "Die Ingenieure stehen Gewehr bei Fuß", sagt Gröbmaier. Für das Spülbohrverfahren, das eine unterirdische Verlegung der Rohrleitung ermöglicht, ohne dass ein Graben ausgehoben werden muss, steht eine Genehmigung seitens der Oberen Naturschutzbehörde der Regierung von Oberbayern noch aus. Gröbmaier geht aber davon aus, dass diese erteilt wird. Sie hofft, dass die Arbeiten noch vor der Vegetationsperiode im Frühjahr beginnen können, um möglichst wenig Schäden zu verursachen.

Die neue Dükerleitung wird mindestens fünf Meter unter dem Isarbett verlegt, gut zwei Meter tiefer als bisher - "um sicherzugehen", sagt die Bürgermeisterin. Für den Bau muss auf beiden Uferseiten gearbeitet und auch auf Geretsrieder Flur schweres Bohrgerät eingesetzt werden. Um eine Zufahrt anlegen zu können, müssen auf einer 20 mal 20 Meter großen Fläche Bäume gefällt werden, die nach Abschluss der Arbeiten von der Gemeinde Dietramszell wieder aufgeforstet werden. Der Geretsrieder Haupt- und Finanzausschuss hat einen entsprechenden Antrag kürzlich einstimmig gebilligt. Bürgermeisterin Gröbmaier äußert sich zufrieden: "Wir sind froh, dass die interkommunale Zusammenarbeit funktioniert", sagt sie.

Durch das Isarhochwasser wurde die Druckleitung zwischen Ascholding und Geretsried herausgespült. Seitdem wird das Abwasser in Ascholding abgepumpt und bis zu fünfmal täglich per Lkw nach Bairawies transportiert, dort in das Kanalsystem eingeleitet oder direkt zum Klärwerk nach Wolfratshausen-Weidach gefahren. Etwa 20 000 Euro pro Monat kostet der Abtransport. Die Kosten müssen auf die Bürger der Ortsteile Ascholding, Einöd, Bairawies und Hechenberg umgelegt werden, die seit April einheitlich abgerechnet werden. Wasser und Abwasser sind selbsttragende Einrichtungen. Derzeit zahlen die Bürger der betroffenen Ortsteile 1,61 Euro pro Kubikmeter Abwasser. Eigentlich sollte diese Kalkulation bis 2023 gültig bleiben, nun muss im Frühjahr neu abgerechnet werden. Dazu kommen die noch nicht abschätzbaren Baukosten. Von diesen übernimmt die Telekom die Hälfte, weil beim Hochwasser auch die Glasfaserkabel unter der Isar beschädigt wurden.

© SZ vom 27.11.2019 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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