Dietramszell:Historiker bilden Arbeitskreis

In Dietramszell haben sich laut einer Pressemitteilung von Bürgermeisterin Leni Gröbmaier "vier kompetente und ehrenamtlich arbeitende Historiker" zu einem Arbeitskreis zum Thema Hindenburg zusammengefunden. Die Gemeinde sucht Dietramszeller, die sich beteiligen möchten. "Wer dazu noch gute Ideen und Anregungen hat und vielleicht sogar im Arbeitskreis mitarbeiten möchte, ist herzlich eingeladen und willkommen", schreibt Gröbmaier. Nach einer Vorstellung im Gemeinderat seien der Arbeitskreis ausdrücklich begrüßt und finanzielle Mittel fest zugesichert worden, heißt es in der Mitteilung. Es seien Kontakte zwecks wissenschaftlicher Begleitung geknüpft und Veranstaltungen vorbereitet worden.

Die Bürgermeisterin geht in ihrem Schreiben erneut auf den Umgang mit dem Hindenburg-Kopf ein. Die Abstimmung im Gemeinderat zur Distanzierung von Ehrenbürgerschaften während des Dritten Reiches bezeichnet sie als "unglücklich", danach seien nach einer "umfänglichen Entschuldigung" und einer "eindrucksvollen Erklärung größten Bedauerns" alle damals verliehenen Ehrenbürgerschaften aberkannt worden.

Auch habe die Gemeinde Vorbereitungen zur Anbringung einer Informationstafel neben der Hindenburgbüste getroffen. Zur Vorlage im Gemeinderat habe sich ein ortsansässiger Historiker bereit erklärt, einen Text vorzubereiten. Sein Vorschlag sei gewesen, diesen mit einem QR Code zu ergänzen. "Bevor dies im Gemeinderat behandelt werden konnte, kam Herr Kastner und montierte die Hindenburgbüste ab", so Gröbmaier.

Gemeint sind der Münchner Aktionskünstler Wolfram Kastner und seine Aktion vom 1. Juli 2014. Dennoch bleibe die Gemeinde auf ihrem Weg, schreibt die Bürgermeisterin. "Wir haben über 60 Vereine, viele Verbände und Arbeitskreise." In diesem Zusammenhang sieht sie auch den nun gebildeten Arbeitskreis der Historiker.

© SZ vom 25.04.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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