Dietramszell:Gesamtkonzept für Dorfplatz

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Dietramszeller Gemeinderäte vergeben Auftrag an Architekten

Von Petra Schneider, Dietramszell

Mit der Dorfplatzgestaltung soll es nun doch weitergehen: Der Gemeinderat erteilte am Dienstag dem Architekten Rainer Heinz den Auftrag für eine Vorplanung mit genauer Kostenschätzung, die für einen Förderantrag beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) nötig ist. Dafür wurden Honorarkosten von 25 000 Euro bewilligt. Heinz, der bereits mehrfach mit Vorplanungen beauftragt worden war, soll ein Gesamtkonzept für das Areal zwischen Schule, Rathaus, Angerwiese, Kloster und Klosterschänke erarbeiten.

Auch im Vorjahr hatte der Rosenheimer Architekt entsprechende Kalkulationen vorgelegt: 1,2 Millionen für die Umgestaltung, dazu Honorarkosten von etwa 25 000 Euro. Dem Gemeinderat war das zu hoch, er lehnte weitere Planungen ab - wieder einmal, denn seit 20 Jahren ringt die Gemeinde mit einer Umgestaltung, die aus finanziellen und personellen Gründen immer wieder verschoben wurde. Obwohl sich an den kalkulierten Kosten nichts geändert hat, stimmte die Mehrheit nun dafür, den Architekten mit konkreten Vorplanungen zu beauftragen. Das Amt für ländliche Entwicklung stellt einen 50-prozentigen Zuschuss in Aussicht. Allerdings nur, wenn die Umgestaltung in ein Gesamtkonzept eingebettet sei und dies mit Bürgerbeteiligung erarbeitet werde, wie Monika Hirl vom ALE sagte. Bauträger bliebe die Gemeinde, Planung und Umsetzung sollten aus "einem Guss" erfolgen. Weil das Straßenbauamt die Sanierung der Straße zwischen der Abzweigung Leismühl und dem Zeller Berg auf das kommende Jahr verschoben habe, könne die Dorfplatzgestaltung trotz Verzögerung parallel gemacht werden, sagte Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD).

Heinz stellte erste Entwürfe vor: Sitzplätze und Stufen am Klostervorplatz, ein Beleuchtungskonzept, das die "identitätsstiftende Funktion" des Klosters hervorhebe. Die von einer Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Gartenbauvereins vor Jahren erarbeiteten Entwürfe mit Brunnen und Sitzgelegenheiten auf der Wiese nahe der Straße wirkten wie ein "Inselchen", sagte Heinz. Seiner Ansicht nach sollte ein kleiner Platz eher auf der gegenüberliegenden Seite vor der Klosterschänke entstehen.

Einig war man sich im Gemeinderat, dass die Sanierung des Kirchenvorplatzes, der sich für Gröbmaier allmählich zu einem "Sicherheitsrisiko" auswächst, und ein Gehweg an der Straße in Richtung Zeller Berg unbedingt nötig seien. Kontroverse Meinungen gab es zu weitergehenden Maßnahmen, die sich die Gemeinde nach Ansicht von Josef Werberger und Stephan Ailler (beide CSU) nicht leisten könne. Für Josef Hauser(FW) ist ein "künstlicher Dorfplatz" auf der Wiese am Richteranger "rausgeschmissenes Geld." Sein Vorschlag: eine Bepflanzung, die eine Nutzung der Angerwiese für Freiluftveranstaltungen und Christkindlmarkt ermögliche, zudem langfristig eine Umgestaltung des Rathauskellers für Vereine. Eine "Lichtinstallation" am Kloster und neue Stufen als Sitzplätze lehnte Hauser ab, weil sie nicht zum Charakter des "ehrwürdigen Ortes" passten. "Solche Schnickschnack-Sachen sollte man sich von vornherein verkneifen", sagte er.

Ronald Künemund (BLD) warb dafür, das gesamte Areal zwischen Schule, Wiese und Klosterschänke zu überplanen, weil es für "Stückwerk" keine Förderung gebe. Michael Häsch, der die Vorplanungen noch im Juli aus Kostengründen abgelehnt hatte, sagte: Die Planungen für Kirchenvorplatz und Gehweg würden rund 10 000 Euro kosten. "Legen wir noch etwas drauf, dann haben wir ein Gesamtkonzept." Einzelne Maßnahmen könne man immer noch streichen.

© SZ vom 12.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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