Die Gemeinde wird Gesellschafterin des regionalen Energieversorgers "17er Oberlandenergie". Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, sich mit einer Einlage von 5000 Euro zu beteiligen. Diese wird mit vier Prozent verzinst, zudem erhält Dietramszell für jeden Kunden aus der Gemeinde eine jährliche Aufwandsentschädigung von zehn Euro.
In dem vor zwei Jahren gegründeten Unternehmen haben sich die Stadtwerke Bad Tölz, Penzberg, Murnau, Geretsried und Wolfratshausen zusammengeschlossen. Sie bieten Kommunen und Privatkunden zertifizierten Ökostrom und Gas, möglichst aus der Region. Zusätzlicher Strombedarf wird aus dem Wasserkraftwerk Kaprun gedeckt. Noch hat die Gesellschaft keine eigenen Anlagen, will diese aber aufbauen und Kommunen bei der Umsetzung unterstützen. "Wir werden jede Chance nutzen, Ökostrom auszubauen", sagten die Geschäftsführer Karl Steingruber und Christian Eichberger. Neben der Strom- und Gasversorgung will das Unternehmen auch Energieberatung für Kommunen und Bürger anbieten, Elektromobilität voran bringen und sich mit Steuerungssystemen wie "Smart Home" beschäftigen, die helfen sollen, Strom zu sparen. Dabei arbeitet die "17er Oberlandenergie" eng mit der Bürgerstiftung "Energiewende Oberland" zusammen, zudem soll ein Netzwerk in der Region geknüpft werden, das die Fachkompetenz der einzelnen Kommunen nutzt.
Oberste Priorität habe die Stärkung der Region. "Es geht nicht nur um Gewinne, sondern um Nachhaltigkeit", sagten die Geschäftsführer. Aufträge bei Investitionen, Abrechnungen oder Marktkommunikation sollen an hiesige Handwerker und Firmen gehen. 9500 Kunden zählt das Unternehmen derzeit, 156 Dietramszeller Bürger gehören dazu. 22 Kommunen sind als Gesellschafter beigetreten. Dietramszell trete vorläufig als "Unterstützer" auf, sagte Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD). Nicht als Kunde, weil die Gemeinde einen Vertrag mit Eon bis 2019 hat.