Supermarkt mit Metzgerei, Cafe und Post:Dietramszell ebnet Weg für Edeka

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Gemeinderat stimmt Bebauungsplan für Vollsortimenter in Ascholding zu. Wie das Nebengebäude genutzt wird, ist unklar

Von Petra Schneider, Dietramszell

Der Gemeinderat in Dietramszell hat am Dienstag den nächsten Schritt für den neuen Edeka-Markt gemacht, der an der Staatsstraße 2072 gegenüber dem Gewerbegebiet gebaut werden soll: Mit zwei Gegenstimmen der beiden Ascholdinger Gemeinderäte Josef Hauser (FW) und Christa Poschenrieder (BLD) wurde der Bebauungsplan "Nahversorgung Ascholding" gebilligt. Geplant ist ein 1200 Quadratmeter großer Vollsortimenter mit Backshop, Metzgerei, Café und Postfiliale. Zudem soll ein Nebengebäude gebaut werden, in dem ein Kindergarten sowie ein Büro und eine Betriebsleiterwohung untergebracht werden könnten. Auch eine Apotheke ist dort geplant; wie Bürgermeisterin Leni Gröbmaier(BLD)sagte, gebe es dafür bereits Interessenten. Auf einem Teil des Grundstücks könnte zudem ein Feuerwehrhaus gebaut werden.

Die endgültige Nutzung des Nebengebäudes steht noch nicht fest. Auch ob die Gemeinde das Grundstück von Eigentümer Kaspar März-Kastenmüller in Erbpacht übernehmen will, ist nicht entschieden. In der Bürgerversammlung Anfang Januar sei deutlich geworden, dass die Mehrzahl der Ascholdinger Bürger das Projekt begrüße, sagte Gröbmaier. Der aktuelle Beschluss beziehe sich ausschließlich auf den Bau des Vollsortimenters und eines Nebengebäudes. Über dessen endgültige Nutzung, die Gestaltung der beiden Gebäude und eine mögliche Anbindung mit einem Kreisverkehr werde im Verlauf des Verfahrens entschieden. Ob der Kindergarten tatsächlich neben den neuen Edeka-Markt kommt, ist also noch unklar. Für Josef Hauser ist das kein optimaler Standort. Als Alternative schlug er das Areal beim Hallenbad vor, das "auf kurz oder lang geschlossen" werde. Der Gemeinderat will über mögliche Kindergarten-Standorte in einer Klausur im Februar beraten. Hauser sprach sich generell gegen ein Nebengebäude aus, weil die Fläche durch den Supermarkt, die Parkplätze und die Zufahrt bereits großflächig versiegelt werde. Zweiter Bürgermeister Michael Häsch (CSU) entgegnete: "Es ist egal, wo wir Kindergarten und Feuerwehrhaus bauen. Die versiegelte Fläche bleibt immer gleich."

Hauser bemängelte zudem, dass die Gemeinde den Charakter des Areals nicht festlege: "Ist das Gewerbegebiet, Mischgebiet oder Wohngebiet?" Man müsse doch vorher wissen, wo man hin wolle, sagte er. "Da ist sonst für mich keine Planungswille erkennbar." Die Richtung "Nahversorgung Ascholding" stehe sehr wohl fest, konterte Gröbmaier. Die genaue Definition des Areals könne aber erst im Laufe des Verfahrens folgen, wenn Einwände und Anmerkungen seitens der Behörden kämen. Christa Poschenrieder wünschte sich sozialverträgliche Wohnungen, auch die Frage nach einem Einheimischenmodell auf dem Areal tauchte im Gemeinderat auf. Nach derzeitigen Planungen handle es sich nur um eine 80 Quadratmeter große Betriebsleiterwohnung im Nebengebäude, sagte Grundeigner März-Kastenmüller. Über sein Angebot, das Grundstück in Erbpacht zu übernehmen, könne der Gemeinderat entscheiden, so Gröbmaier. "Aber ich sehe das nicht als klassisches Einheimischenmodell."

© SZ vom 27.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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