Dietramszell:Bergauf

Der Dietramszeller Bürgermeister Josef Hauser geht das Jahr "frohen Mutes" an, was die Finanzen der Gemeinde betrifft, auch wenn die Rücklagen schmelzen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Josef Hauser kann einen ersten Erfolg verbuchen

Josef Hauser muss immer noch aufpassen, damit er sich am Telefon nicht versehentlich mit "Kriminalpolizei Miesbach" meldet. Zehn Jahre war er dort beschäftigt, seit 100 Tagen ist er nun Bürgermeister in Dietramszell. Einen ersten Erfolg kann Hauser schon vorweisen: Die drohende Schließung der Postfiliale in Schönegg konnte verhindert werden. Macht ihm sein neuer Job Spaß? "Man wächst immer mehr rein", sagt der 53-Jährige nüchtern. Sein Einstieg bei der konstituierenden Sitzung lief nicht ganz rund: Die schlechte Akustik in der Schulturnhalle, die Verärgerung der CSU, die, obwohl zweitstärkste Fraktion, keinen Bürgermeisterstellvertreter mehr stellt. Aber mit seinem Vize Anton Huber (Bürgerliste Dietramszell) passe es eben "menschlich und politisch". Ebenso mit drittem Bürgermeister Thomas Kranz, der wie Hauser von den Freien Wählern und aus Ascholding ist. Nach einer kurzen "Trotzphase" der CSU verlaufe die Zusammenarbeit nun "unproblematisch", findet Hauser. Leuchtturmprojekte gibt es in der Gemeinde derzeit nicht, schon wegen Corona und der unsicheren Finanzlage. Laufende Projekte müssen freilich abgearbeitet werden: Der Neu- und Ausbau der Kindergärten in Ascholding und Linden zum Beispiel, oder neue Wasserleitungen im Bereich Fraßhausen. Auch über eine Nachnutzung des Ascholdinger Hallenbads müsse man sich dringend Gedanken machen. Die Arbeit gehe nicht aus, sagt Hauser, "der Berg ist ziemlich hoch".

© SZ vom 08.08.2020 / schp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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