Das letzte Zeugnis in der Tasche:Das Leben danach

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Und jetzt was Neues: Für Franzi Kranz und Davide Giacalone von der Realschule Tölz beginnt nach dem Abschluss der nächste Lebensabschnitt. (Foto: Privat/oh)

Absolventen der Tölzer Realschule sprechen über ihre Pläne

Von Florian Zick, Bad Tölz

Franzi Kranz und Davide Giacalone haben einiges gemeinsam. Beide haben zehn Schuljahre hinter sich, beide haben ihren Abschluss an der Staatlichen Realschule in Bad Tölz gemacht - beide mit der überaus respektablen Note 1,7. Und weil sie sich so gut verstehen, fahren sie jetzt im Sommer auch noch gemeinsam in den Urlaub nach Sizilien.

Am Freitag bekommen Kranz und Giacalone ihre Abschlusszeugnisse - genau wie so viele andere Schüler von den Real- und Mittelschulen im Landkreis. Für viele junge Leute beginnt dann ein neuer Lebensabschnitt. Es geht in die Lehre, zur Berufsausbildung, manche holen in der Fachoberschule (FOS) auch das Abi nach. Den ganzen Vormittag in den Klassenzimmern hocken, das ist für die meisten aber jedenfalls vorbei.

Davide Giacalone findet das nicht schlimm. Klar, das habe alles schon auch Spaß gemacht, mit den Lehrern, mit den Klassenkameraden. "Aber ich habe jetzt auch einfach keine Lust mehr auf Schule", sagt der 16-Jährige. Irgendwann müsse man auch mal etwas Neues anfangen.

Giacalone würde gerne studieren. Lehramt, am liebsten Italienisch und Englisch. Er wird deshalb nun erst einmal auf die FOS gehen. Drei Jahre Schule oben drauf, danach noch studieren. In sieben Jahren etwa, schätzt Giacalone, könnte er dann als fertiger Lehrer dastehen.

Franzi Kranz geht erst einmal einen anderen Weg. Die 15-Jährige beginnt Anfang September bei Roche in Penzberg eine Ausbildung zur Chemie-Laborantin. Die Naturwissenschaften hätten ihr schon zu Schulzeiten immer gelegen, sagt sie. Chemie, Physik - in Mathe habe sie bei den Abschlussprüfungen sogar eine glatte Eins geholt.

Bei einem Infoabend bei Roche habe das Unternehmen von einer Übernahmequote von 80 bis 90 Prozent gesprochen. Kranz kann sich deshalb durchaus vorstellen, dort auch länger zu bleiben. Vielleicht hole sie aber auch noch das allgemeine Abi nach. "Ich freue mich jedenfalls auf einen neuen Lebensabschnitt", sagt sie.

Bevor der Ernst des Lebens weitergeht, gibt es nun aber erst einmal eine Auszeit. Die Familie von Davide Giacalone stammt aus Italien, seine Oma wohnt immer noch in der Nähe von Catania. Dorthin nimmt er Franzi nun erst einmal mit. Danach gibt es noch einmal eine Zusatzauszeit. Giacalone fährt nach Kroatien, Kranz mit der Familie nach Kärnten. Man muss die Zeit nutzen. Der Sommer ist schließlich auch schnell genug wieder vorbei.

© SZ vom 19.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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