Corona in Bad Tölz-Wolfratshausen:Infektionswege im Landkreis

In 65 Prozent der Corona-Fälle ist die Ansteckung nachvollziehbar

Der sogenannte Corona-Inzidenz-Wert für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sinkt inzwischen leicht und lag am Sonntag bei 176,68. Noch aber verzeichnet das Gesundheitsamt weiterhin wöchentlich dreistellige Neuinfektionszahlen. Innerhalb der vergangenen sieben Tage gab es im Landkreis 226 positiv Getestete mehr, allein von Samstag auf Sonntag stieg ihre Anzahl um 15, wie das Landesamt für Gesundheit mitteilt. Bei den Meldungen über die Corona-Lage im Kreis, die das Landratsamt wöchentlich donnerstags vorlegt, sind die Infizierten-Zahlen auf die einzelnen Kommunen heruntergebrochen. Eine Einordnung, ob es sich dabei mehrheitlich um Einzelpersonen handelt oder um Menschen, die miteinander zu tun haben, Infektionswege also nachvollziehbar sind, blieb bislang jedoch offen. "Wie viele Personen genau in Familienverbünden leben, können wir nicht angeben", sagt Behördensprecherin Sabine Schmid dazu auf Nachfrage. Aber: Es sei "deutlich zu sehen, dass die meisten Personen sich in der Familie, dem Bekanntenkreis oder der Arbeit anstecken." Andersherum gebe es wenige Personen, die sich infizierten und alleine respektive sehr isoliert lebten. Unter denjenigen, die in einer Gemeinschaftsunterkunft oder dezentralen Asylunterkunft wohnten, seien aktuell sieben in Quarantäne. Nach wie vor versuche das Gesundheitsamt, Kontakte und Infektionswege zurückzuverfolgen, auch wenn dies einen enormen personellen Aufwand bedeute: "Aktuell arbeiten 30 Personen im ' Team Kontakte' und 15 Personen im Team 'Fälle'", sagt Schmid. Genaue Zahlen würden nicht erhoben, aber aktuell gebe es in circa 65 Prozent der Fälle eine nachweisbare Infektionskette. Häufig seien die positiv Getesteten bereits als Kontaktpersonen der Kategorie I in Quarantäne.

© SZ vom 16.11.2020 / cjk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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