Corona im Landkreis:Ampel auf Orange heißt: Lüften

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Landkreis stattet seine Schulen mit CO₂-Messgeräten aus

Von Felicitas Amler, Bad Tölz

Die weiterführenden Schulen im Landkreis werden mit einem speziellen Infektionsschutz ausgestattet. Das Landratsamt schafft für sie insgesamt 400 CO₂-Ampeln an. Diese messen den Kohlendioxidgehalt der Raumluft und dienen als Indikatoren dafür, wann gelüftet werden muss. Der Landkreis greift hier auf ein Förderprogramm des Freistaats zurück. Es würden, so erklärt Landratsamtssprecher René Beysel, zehn Schulen an zwölf Standorten ausgestattet - Gymnasien, Realschulen, Förderschulen, Berufsschulen sowie Berufliche Oberschulen FOS/BOS. Die Gesamtkosten lägen bei 67 000 Euro.

Lüften gilt in der Corona-Krise neben dem Tragen von Mund-Nasen-Schutz mit als die wirksamste Vorbeugung. Wo viel frische Luft verbraucht wird, nehmen die Aerosole zu und damit die Hygiene ab. CO₂-Sensoren signalisieren dies farblich. Die Grünphase reicht bis zu einer Luftbelastung von 1000 ppm (parts per million) Kohlendioxid; Orange bis 2000 ppm, dann steht die Ampel auf Rot. Bei Orange soll gelüftet werden. Die Angst, dies könnte dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler bibbernd vor Kälte in den Klassenzimmern sitzen müssen, hält das Landratsamt für unbegründet. Denn im Winter müssten die Fenster deutlich kürzer als im Sommer geöffnet werden, da der Luftaustausch bei unterschiedlichen Temperaturen drinnen und draußen schneller vonstatten gehe.

Das Landratsamt rechnet wegen der herrschenden Engpässe damit, dass 200 Geräte im Dezember geliefert werden, 200 bis Ende Januar. Schon seit September seien an einzelne Schulen im Landkreis Testgeräte verliehen worden, berichtet Beysel. Es gebe akkubetriebene Geräte, die eine Lehrkraft von einem Zimmer zum anderen mitnehmen könne, und solche, die in einem Klassenzimmer installiert werden. Die dritte Variante sei eine vorhandene Lüftungsanlage, wie sie etwa das Gymnasium Icking flächendeckend habe. Dort ließen sich die CO₂-Fühler in den Wänden gegen solche mit Ampelsystem austauschen.

Die Grund- und Mittelschulen müssen von den jeweiligen Kommunen versorgt werden. So hat etwa die Stadt Geretsried für ihre Schulen in Abstimmung mit dem Landratsamt 20 Luftmessgeräte bestellt. Zehn seien bereits im Einsatz, sagt Rathaussprecher Thomas Loibl. Und gelüftet werde teils schon bei 200 bis 300 ppm. Reaktionen und Resonanz aus den Schulen seien positiv.

© SZ vom 20.11.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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