Bürgerversammlung in Dietramszell:Hauptsache gutes Wasser

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Rund 50 Interessierte waren zur Dietramszeller Bürgerversammlung gekommen - darunter auch viele Gemeinderäte und Verwaltungsmitarbeiter. (Foto: Claudia Koestler)

Bürgermeisterin Gröbmaier nennt den neuen Hochbehälter das wichtigste Projekt

Von Claudia Koestler, Dietramszell

An Themen mangelt es in Dietramszell nicht: Von den Finanzen über die Wasserversorgung bis zu Investitionen und Aufgaben für den Gemeinderat spannte Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) am Montag in der Bürgerversammlung im Gasthaus Peiss den Bogen. Etwa 50 Bürger nahmen daran teil, sechs meldeten sich zu Wort. Kontroversen kamen dabei nicht auf.

Nachgefragt wurde zu den Grundstücksanschlüssen beim Internet-Ausbau: "Die Verantwortung liegt bei der Telekom", entgegnete Gröbmaier. Des Weiteren erkundigten sich Bürger zur Dorferneuerung ("Noch in der Planung"), zur Bildung eines Personalrats ("Initiative muss von den Mitarbeitern ausgehen") zur Grüngut-Annahmestelle ("Wir sind mit Quarzbichl im Gespräch,ob der Wertstoffhof in Linden eine Möglichkeit wäre") und zum Bürgersteig in Obermühltal. Wo sich dort noch Flatterbänder befinden, werde entweder eine Angleichung erfolgen oder ein Geländer errichtet, versprach die Bürgermeisterin.

Gröbmaier hatte zuvor einen umfassenden Überblick gegeben, vor allem über die Haushaltslage. Für 2017 sieht der Plan ein Haushaltsvolumen von etwas mehr als 15,4 Millionen Euro vor. Die Schulden der Gemeinde beliefen sich Anfang 2017 auf rund 2,75 Millionen Euro. Am Ende dieses Jahres soll der Betrag auf knappe 2,61 Millionen Euro geschrumpft sein, obwohl die Kommune für die Sanierung des Schulhauses in Linden ein Darlehen von 180 000 Euro aufnehmen wird. Schulden bedeuten allerdings nicht, dass die Kommune klamm wäre: 2016 konnte Dietramszell eine Rücklage von etwas mehr als 3,7 Millionen Euro aufweisen. Ende dieses Jahres soll die Gemeinde nach Rücklagenentnahmen noch planmäßig rund 2,47 Millionen Euro auf der hohen Kante haben.

Mit der Kreisumlage überspringt Dietramszell heuer eine Marke: Erstmals wird die Kommune mehr als 2,5 Millionen Euro an den Kreis abführen. Dennoch wird kräftig investiert. Das "aller-, allerwichtigste Projekt in der Gemeinde ist der Neubau des Hochbehälters in Jasberg", sagte Gröbmaier. Allerdings werde der Bau dieses Wasserspeichers wohl teurer als gedacht: Statt mit einer Million Euro kalkuliert die Gemeinde nun mit 1,22 Millionen Euro. Voraussichtlich im Oktober 2017 soll dann chlorfreies Trinkwasser aus den Hähnen sprudeln.

"Viele erwarten zudem sehnsüchtig den Breitbandausbau", sagte Gröbmaier. Dafür stehen heuer 623 000 Euro im Haushaltsplan. Ein "Dauerbrenner" sei die Sanierung des Schulhauses, die heuer unter anderem mit der Umrüstung auf LED-Technik fortgeführt wird. Und "Aufregung" habe es gegeben, so die Bürgermeisterin, als im Ortsteil Ascholding flächendeckend Tempo 30 eingeführt wurde, mit Ausnahme der Hauptstraße. Gröbmaier aber ist sicher: "Es wird sich bewähren".

Die Überarbeitung der Ortsgestaltungssatzung und Bauleitplanungen werden ihr zufolge die Kommune in Zukunft weiter fordern. Aber "wenn wir uns weiterentwickeln wollen, brauchen wir das", ist die Rathauschefin überzeugt. Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler), der als Gast an der Versammlung teilnahm, erklärte die oft problematischen Verfahren mit strengen Auflagen, um keine Bezugsfälle zu schaffen. Diesbezüglich, aber auch mit Blick auf steigende Kosten allgemein plädierte er für mehr Zusammenarbeit der Gemeinden.

© SZ vom 28.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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