Bürger diskutieren:Stadtbus soll nichts kosten

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SPD-Stadtgespräch in Geretsried thematisiert den Nahverkehr

Von Thekla Krausseneck, Geretsried

Teile des Geretsrieder SPD-Ortsvereins wünschen sich einen kostenlosen Stadtbus - ein entsprechender Antrag soll noch vor der Sommerpause im Stadtrat eingebracht werden. Die Sozialdemokraten wollen damit den öffentlichen Personennahverkehr stärken und den Individualverkehr reduzieren. "Es kann nicht sein, dass der Stadtbus stündlich mit drei Leuten hin und her pendelt und die Parkplätze überlastet sind", sagte der frühere FDP-Stadtrat Ernst Walko beim SPD-Stadtgespräch im Café Waldmann. "Der Stadtbus kann ruhig kostenlos sein", sagte SPD-Stadträtin Edith Peter. Wichtiger sei ihr aber, dass die Fahrtzeiten des Stadtbusses auf Samstagnachmittag und Sonntag ausgedehnt würden: "Das gehört für mich in das Paket mit rein."

Der SPD-Stadtrat und Kreisrat Wolfgang Werner, der das Stadtgespräch stellvertretend für den abwesenden Ortsvorsitzenden Martin Bruckner leitete, sagte, er wolle den Jugendrat zur Mitarbeit einladen. Das Jugendgremium wird derzeit neu gewählt, die SPD dürfte bei ihm aber offene Türen einlaufen: Bei einer ersten Vorstellung der Kandidaten im Jugendzentrum Saftladen war das Thema ÖPNV bereits aufgekommen, betraf da allerdings eher die Verbindung nach Bad Tölz. Um den Nahverkehr zu stärken, sollte nach Werners Auffassung auch der Zugang zu den Bussen vereinfacht werden, etwa durch elektronische Tafeln, die anzeigten, wann der nächste Bus zu erwarten sei. Derzeit müssen sich Kunden diese Informationen entweder über Apps beschaffen oder an den Haltestellen von recht komplizierten Abfahrtstabellen ablesen.

Darüber hinaus hofft Werner auf eine Kooperation mit Wolfratshausen - der Preis von 2,90 Euro für eine einfache Fahrt in die Nachbarstadt sei "knackig". Da der Betrieb erst vor zwei Jahren für zehn Jahre vergeben wurde, könnten solche Überlegungen erst in acht Jahren umgesetzt werden, sagte die Wolfratshauser SPD-Stadträtin Gerlinde Berchtold. Die Besucher des Stadtgesprächs diskutierten auch über die Tiefgarage, die gerade unter den Karl-Lederer-Platz gebaut wird. Kurzzeitparkplätze wird es bald nur noch wenige geben; wer dann im Zentrum einkaufen, zum Arzt oder auch nur ein Rezept einlösen möchte, muss, falls die oberirdischen Parkplätze besetzt sind, in die kostenpflichtige Tiefgarage fahren.

© SZ vom 06.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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