Bohrungen:Geothermie-Ergebnis verzögert sich

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Ob auf Ickinger Flur ausreichend Heißwasser für die Stromgewinnung zu finden ist, bleibt weiter ungewiss

Von Claudia Koestler, Icking

Die Antwort auf die Frage, ob auf Ickinger Flur ausreichend Heißwasser für eine Geothermieanlage gefunden werden kann, verschiebt sich: Mit Ergebnissen sei erst im Dezember dieses Jahres zu rechnen, erklärt die Presseagentur Enerchange auf Nachfrage. Bislang hatte die Projektgesellschaft Erdwärme Isar damit gerechnet, bereits in diesem November konkrete Ergebnisse vorweisen zu können. "Die Bohrung hat inzwischen bei knapp 5000 Meter Bohrstrecke den Malm erreicht, es liegen aber noch etliche hundert Meter vor uns", erklärt nun eine Projektmanagerin der Enerchange. "Vor Weihnachten werden wir genaueres wissen", schließt die Projektmanagerin.

Derweil hatte der Ickinger Gemeinderat über eine Erlaubnis zur Leitungsverlegung an der zweiten Bohrstelle in Walchstadt, wo das geförderte Thermalwasser wieder in die Tiefe injiziert werden soll, zu entscheiden. Einstimmig lehnten die Gremiumsmitglieder jedoch ab, dass die Projektgesellschaft dazu Leitungen auf Gemeindegrundstücken frei, also oberirdisch, verlegt.

Zur Ver- und Entsorgung des Injektionsbohrplatzes in Walchstadt benötigt die Erdwärme Isar einen Anschluss an das Wasser- und Abwassernetz der Gemeinde. Im September hatten die Gremiumsmitglieder den Anschluss genehmigt - sofern die Leitungen Unterflur verlegt würden. Nun aber stellte die Erdwärme Isar den Antrag, stattdessen die Leitungen doch am Boden liegend verlegen zu dürfen, bis auf Abschnitte bei Wegequerungen und Rückegassen. Als Grund hieß es, dass eine Vereinbarung mit einem Grundeigentümer auf absehbare Zeit nicht zustande kommen könne. Die Trasse sei von Walchstadt her rechts neben dem Weg "Am Talfeld" geplant, mit einer Breite von 15 bis maximal 30 Zentimeter. Die Wasserleitung solle zudem gegen Frost beheizt werden.

Das aber sahen die Ickinger Gemeinderäte nicht ein. Zum einen monierten sie die möglichen Gefahren von Leitungsschäden durch Astbrüche, umgefallene Bäume oder Verletzungsgefahren bei Waldarbeiten. Auch Vandalismus sei denkbar: "Da kommt einer mit dem Hackebeilchen und dann ist die Soße im Wald", befürchtete Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI).

Ihr war bei dem Antrag nicht wohl und sie hatte zudem "Bauchweh bei dem Gedanken, dass alle Welt von Energiesparen redet, und dann Wasserleitungen beheizt werden sollen." Verena Reithmann (UBI) plädierte deshalb, an der Unterflurverlegung festzuhalten, und die weiteren Räte schlossen sich an.

© SZ vom 14.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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