BN-Antrag angenommen:Kochel verzichtet auf Pestizide

Kommunale Flächen ohne chemisch-synthetische Mittel

Von Petra Schneider, Kochel am See

Zwölf Kommunen im Landkreis haben sich bisher dem Antrag "Pestizidfreie Kommune" angeschlossen, den der Bund Naturschutz bereits im vergangenen Frühjahr angestoßen hat. Nun hat sich auch Kochel dafür ausgesprochen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass von sofort an keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel auf kommunalen Flächen und öffentlichen Plätzen eingesetzt werden. Bei der Verpachtung kommunaler Flächen an die Landwirtschaft wird ein Verbot von Pestiziden in Pachtverträgen verankert oder bei Änderungen in aktuelle Verträge aufgenommen. Kochel befinde sich mit dem Beschluss in guter Gesellschaft, sagte Bürgermeister Thomas Holz (CSU).

Die SPD-Fraktion, die den BN-Antrag im März in der Gemeinde eingereicht hatte, hatte darüber hinausgehend eine Information der Bürger gefordert: So sollte die Gemeinde über die Bedeutung der Biodiversität informieren, Möglichkeiten zum Schutz von Bienen sowie giftfreie Maßnahmen beim Gärtnern aufzeigen. Diese Ergänzung wurde nicht in den Beschluss aufgenommen, weil laut Holz für die Infomaßnahmen Personal eingestellt werde müsste. SPD-Gemeinderätin Monika Hoffmann-Sailer stellte in Aussicht, dass ihre Partei die entsprechenden Informationen nun selbst bereit stellt.

In Bezug auf die von der SPD ebenfalls geforderten Blühflächen verwies der Bürgermeister auf den rund 35 000 Quadratmeter großen Kurpark. Dieser werde "ganz bewusst nicht intensiv gemäht" und böte mit den sich entwickelnden Blühflächen ideale Lebensräume für verschiedene Arten. Mit dem Bauhof sei besprochen, weitere Blühflächen anzulegen, was auch den Pflegeaufwand verringere. Kochel trage seit Jahren dem Grundgedanken einer pestizidfreien Kommune Rechnung, sagte Holz.

© SZ vom 05.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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