Bilanz:Sicheres Bad Tölz

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Tourismus profitiert von Krisen. Alpamare-Ende ohne Auswirkungen

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz

Der Tourismus in Deutschland profitiert von der unruhigen weltpolitischen Lage. Viele Bürger reisen nicht ins Ausland, sondern machen Urlaub in ihrem sicheren Heimatland. Das wirkt sich auch auf die Gästezahlen in Bad Tölz positiv aus. Kurdirektorin Brita Hohenreiter legte dem Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsausschuss des Tölzer Stadtrats die Übernachtungszahlen für Januar bis September 2016 vor. Nach einem schwachen Start Anfang des Jahres waren vor allem der April, Juli und September aus Sicht der Tourismus-Fachfrau recht erfreulich. Die Übernachtungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent auf etwa 275 000 bis Ende September. Allerdings wies Hohenreiter zu wiederholten Mal darauf hin, dass es der Kurstadt an neuen Betten fehle.

"Die Unterstützung von neuen Hotel-Ansiedlungen muss konsequent weiter verfolgt werden", sagt Hohenreiter. Immer wieder könnten insbesondere Gruppen nicht untergebracht werden, da die in Frage kommenden Häuser belegt seien. Die Stadt brauche dringend zusätzliche Betten - und zwar in jeder Kategorie. Im Übrigen buchten die Gäste ihren Aufenthalt immer kurzfristiger. Sobald eine stabile Schönwetterlage angekündigt werde, gingen Anfragen ein. Ein Umstand, auf den sich die hiesigen Anbieter und Verantwortlichen einstellen müssten.

Die Schließung des Spaßbades "Alpamare" habe keine Auswirkungen auf die Gesamtübernachtungszahlen, betont Hohenreiter. Entgegen "verschiedenster Horrorszenarien im Voraus". Auch wenn sie einräumen muss, dass einigen Vermietern Gäste dadurch verloren gegangen seien. Doch das mache die Stadt an der Isar etwa mit der "einmaligen Natur" ringsum und einem "phänomenalen Veranstaltungsprogramm" wett. Bad Tölz könne mit einigen Alleinstellungsmerkmalen punkten - und letztlich neue Gäste gewinnen.

Das Jahr habe anders als 2015 nicht vielversprechend begonnen, so Hohenreiter. Die Messe "Bau" hatte im vergangenen Jahr der Stadt erfreuliche Zahlen beschert. Doch 2016 sah das anders aus. Wettgemacht hat dies erst die Messe "BAUMA" im April, die alle drei Jahre in München stattfindet. Hohenreiter spricht von einem "überragenden Plus" mit jeweils fast 13 Prozent bei den Ankünften und Übernachtungen.

Im Mai und Juni seien einige Verschiebungen zu verzeichnen gewesen, da die Pfingstferien dieses Jahr komplett in den Mai fielen. Der Sommer indes sei gefühlt zu nass und zu kühl gewesen. Trotzdem profitierte Bad Tölz insbesondere im Juli. Obschon die Tourist-Information im vergangenen Jahr in diesem Monat Rekordergebnisse verzeichnen konnten, habe es 2016 nochmals Zuwächse gegeben. Der August wiederum sei schwach verlaufen, wurde aber von einem starken September aufgefangen.

Nicht nur ein Plus von 4717 Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr konnte die Kurdirektorin dem Ausschuss vermelden, sondern auch einen leichten Anstieg bei den Ankünften. Sie stiegen mit 64 118 gegenüber 2015 um 0,3 Prozent. Das entspricht 180 Ankünften mehr in diesem Jahr.

© SZ vom 11.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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