Bezirkstagsmedaille:Für ein schöneres Schäftlarn

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Maria Stangl wird für Verdienste um den Prälatengarten mit der Bezirkstagsmedaille ausgezeichnet.

Von Jessica Christian

Bezirkspräsident Josef Mederer kam extra nach Schäftlarn, um Maria Stangl die Medaille zu überreichen. Die 81-Jährige hat den Prälatengarten am Kloster Schäftlarn aufgebaut und jahrelang gepflegt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Maria Stangl hat sich in ihrer Wohnung auf die Bank vor dem Kamin gesetzt und schaut über all den Trubel um ihre Person in die Runde. Fast jeder Gast hat einen bunten Strauß mitgebracht. "So viele Blumen auf einen Schlag", sagt Stangl, das ist die 81-Jährige nicht gewöhnt. Der Grund für den Andrang: Für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement wird sie mit der Bezirkstagsmedaille ausgezeichnet.

Gewürdigt wird ihr Engagement beim Aufbau und der Pflege des Prälatengartens am Kloster Schäftlarn und ihr Einsatz im Verein "Schönes Schäftlarn". Zusammen mit ihrem verstorbenen Mann Martin, einem Gartenbauarchitekten, hatte Maria Stangl die Idee, den Garten des Kloster Schäftlarn neu anzulegen. Dafür gründeten sie 1998 den Verein "Schönes Schäftlarn". Zu diesem Zeitpunkt diente der ursprüngliche Barockgarten als Nutzgarten. Maria und Martin Stangl entwarfen einen Plan, wie der Prälatengarten zu neuer Schönheit gelangen könnte.

Fast ein Jahr und zahlreiche Helfer brauchten sie für den Umbau der 1600 Quadratmeter großen Fläche. Teile der Mauer und des Tores mussten wieder hergestellt, Wege und Sträucher angelegt werden. Auch nach dem Umbau kümmerten sich Martin und Maria Stangl um die Pflege des Ziergartens. Mit dem Verein "Schönes Schäftlarn" setzte sich Stangl auch dafür ein, die Waldkapelle zu sanieren und den Weiher am Hirtenweg instand zu halten. Der Verein legte außerdem einen westlichen Rundweg um das Kloster Schäftlarn an und pflegt ihn bis heute. Mittlerweile hat ihre Tochter, Angela Steck, den Verein übernommen.

Um ihr die Auszeichnung des Bezirks zu überbringen, kam Bezirkstagspräsident Josef Mederer nach Schäftlarn, denn Stangl konnte aus gesundheitlichen Gründen im Oktober vorigen Jahres nicht zur eigentlichen Verleihung kommen. Neben Mederer gratulierten auch Bürgermeister Matthias Ruhdorfer, Abt Petrus Höhensteiger und Altabt Gregor Zasche des Klosters Schäftlarn. "Frau Stangl hat den Garten des Klosters aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst", sagte Mederer in seiner Ansprache. Er sei dankbar, dass sie sich für etwas eingesetzt habe, was viele als selbstverständlich hinnehmen: den Erhalt von Historischem. Stangl habe ihre Handschrift im Garten hinterlassen. Die Geehrte bedankt sich daraufhin bei Abt Gregor, der ihr beim Umbau so viel Vertrauen geschenkt habe.

Trotz ihrer Parkinsonerkrankung will Maria Stangl aktiv bleiben. Die Dekanatswallfahrt zum Kloster Schäftlarn, die sie ins Leben gerufen hat, will sie mehr fördern. Außerdem plant sie schon den nächsten Verein zu gründen: "Schäftlarn zu Fuß" soll er heißen. Denn Fußgänger seien heutzutage die am wenigsten beachteten Verkehrsteilnehmer, erklärt Stangl. Mit einer Rückbesinnung auf das Laufen will sie die Gemeinschaft im Ort stärken.

© SZ vom 01.02.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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