Bewerber gesucht:Engagiert für die Zukunft

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Renate Waßmer, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse (Foto: privat)

Sparkasse vergibt wieder Bürgerpreis an Ehrenamtliche

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Das Thema für den Deutschen Bürgerpreis, der lokal von der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen ausgelobt wird, war im vorigen Jahr knapp und präzise: Integration. Trotz Flüchtlingskrise und einer Vielzahl ehrenamtlicher Asylhelfer gab es aber lediglich 14 Bewerbungen im Landkreis - so wenige wie noch nie seit 2007, als die Sparkasse die bundesweite Auszeichnung für ehrenamtlich Tätige erstmals vergab. Deshalb übt Renate Waßmer trotz anfänglicher Verwunderung keine Kritik daran, dass sich das Motto heuer eher schwammig anhört. "Vorausschauend engagiert: real, digital, kommunal" - das bietet für die Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Tölz-Wolfratshausen "eine Plattform für viele Initiativen". Und so die Chance, wieder 20 bis 25 Bewerbungen zu bekommen.

Gefragt sind diesmal Ehrenamtliche, die ihre Region fit für die Zukunft machen, sich den Herausforderungen des demografischen Wandels stellen und ein neues Zusammenleben der Generationen fördern. Sie können sich für soziale Initiativen oder regionale Infrastruktur einsetzen, das Bildungsangebot erweitern oder digitale Teilhabe ermöglichen, das Miteinander fördern, indem sie Menschen, Projekte und Kommunen vernetzen. "Ansätze, die in die Zukunft denken", verdeutlichte Waßmer.

Vergeben wird der mit insgesamt 5000 Euro dotierte Preis in drei Kategorien: Als "Alltagshelden" werden Projekte, Vereine, Initiativen und Einzelpersonen geehrt, unter "U21" junge Leute, die nicht älter als 21 Jahre sind; für das "Lebenswerk" wird ein Einzelner ausgezeichnet, der sich seit vielen Jahren freiwillig engagiert. Fürs Lebenswerk muss man vorgeschlagen werden, in den anderen beiden Rubriken kann man sich auch selbst bewerben. Das sei nicht verwerflich, sagt Willi Streicher, Sprecher der Sparkasse: "Wir sind darauf angewiesen, dass wir möglichst viele Bewerbungen kriegen - Hauptsache, es sind gute".

Der dreiköpfigen Jury gehört neben Waßmer wie gewohnt Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) an. Wer der oder die Dritte im Bunde der Juroren ist, steht ausnahmsweise noch nicht fest. Für den Landrat ist der Deutsche Bürgerpreis etwas ganz Besonderes: "Er würdigt Menschen, die ein Vorbild für andere sind, und gibt ihnen - auch wenn sie es gar nicht wollen - eine große Bühne." Der Dank und die Anerkennung ihrer Leistung freue sie dann aber doch. Für Niedermaier gibt es im Feld der Bewerber zuweilen auch eine Entdeckung für die Isar-Loisach-Medaille, den Ehrenamtspreis des Landkreises. Zum Beispiel solche, die mit ihrer freiwilligen Arbeit nicht recht zum Motto des Bürgerpreises passten.

Mit der Auszeichnung würdigt die Initiative "für mich.für uns.für alle" - ein Zusammenschluss von Bundestagsabgeordneten, Deutschem Städtetag, Deutschem Landkreistag, Deutschem Städte- und Gemeindebund sowie Sparkassen - ehrenamtlichen Einsatz fürs Gemeinwohl. Die lokalen Sieger nehmen am nationalen Wettbewerb in Berlin teil. Aus dem Landkreis kamen bislang zwei Gruppen unter die Top Ten: Nach den Tölzer Coaches im Jahr 2008 gelang dies im vergangenen Jahr den "Mädchen für Flüchtlinge und Migranten" des Gymnasiums Hohenburg.

Vorschläge für den Bürgerpreis können bis Freitag, 30. Juni, bei der Sparkasse eingereicht werden. Unterlagen und Informationen in allen Sparkassen-Filialen oder im Internet (www.spktw.de, www.deutscher-buergerpreis.de). Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 27. Juli, im Sparkassen-Center in Bad Tölz statt.

© SZ vom 22.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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