Betreuung wird teurer:Höhere Gebühren für Kita

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Dietramszell verlangt zehn Euro mehr im Monat

Von Petra Schneider, Dietramszell

Eltern müssen künftig mehr für die Betreuung ihrer Kinder in der gemeindlichen Kita zahlen: Der Gemeinderat hat am Donnerstag mit acht Gegenstimmen einer monatlichen Erhöhung der Gebühren um zehn Euro zugestimmt. Die Änderung gilt ab dem neuen Kindergartenjahr. Bei einer Betreuungszeit von jeweils fünf Stunden steigen die Kosten für Kindergartenkinder damit von 100 auf 110 Euro, für Krippenkinder von 320 auf 330 Euro und für Hortkinder von 80 auf 90 Euro.

Die Änderung der Satzung ist nötig, weil Hortkinder in den Ferien in der Regel länger betreut werden, als sie gebucht sind. Dies konnte aber bisher nicht abgerechnet werden. Um den Deckungsgrad der Kita zu erhöhen, hat die Verwaltung zudem die Gebührenerhöhung vorgeschlagen. Damit steige der Deckungsgrad von rund 54 Prozent auf 60 Prozent, erklärte Geschäftsleiter Andreas Lukas. Auch nach der Erhöhung liege Dietramszell im Vergleich mit den Nachbarkommunen im Mittelfeld.

Josef Hauser (FW) fand das nicht nachvollziehbar. "Eine Gebührenerhöhung wegen einer Lücke in der Satzung sehe ich nicht ein", sagte er. Kinderbetreuung sei eine Pflichtaufgabe der Gemeinde. Vor allem ein Krippenplatz sei "exorbitant teuer", monierte er. Bürgermeisterin Leni Gröbmaier (BLD) verteidigte die Erhöhung. Die Gemeinde müsse darauf achten, dass Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht lägen. Jedes Jahr mahne das Landratsamt im Zuge der Haushaltsgenehmigung an, mögliche Einnahmequellen stärker zu nutzen. Eltern trügen nur 17 Prozent aller Ausgaben, die für die Kinderbetreuung anfielen. Zudem gebe es für bedürftige Familien die Möglichkeit, einen Antrag auf Gebührenerstattung beim Landratsamt zu stellen. "Wir werden keine Familie durch diese maßvolle Erhöhung in Schwierigkeiten bringen", sagte Gröbmaier.

Auch der Standort für den neuen Kindergarten in Ascholding steht nun fest. Einstimmig hat der Gemeinderat beschlossen, diese Einrichtung beim geplanten Edeka-Markt an der Eglinger Straße zu bauen; das Areal beim Ascholdinger Hallenbad, das auch im Gespräch war, ist damit vom Tisch. Es gibt indes eine geringfügige Verschiebung: Statt hinter dem künftigen Supermarkt im eher schattigen Nordwesten soll der Kindergarten nun "in die Premiumslage" nach Südosten verlegt werden. Geplant sind zwei Kindergartengruppen, ein Hort und eine Krippengruppe. Der bisherige Kindergarten in Ascholding mit 35 Plätzen soll dann geschlossen und das Grundstück verkauft werden, um den Neubau zu finanzieren. Christa Poschenrieder (BLD) fand den Garten für das geplante "Haus für Kinder" zu klein. "Es geht jetzt nur generell um den Standort", so Gröbmaier. Über Verbesserungen könne man noch sprechen. Zudem halte das Landratsamt die Planungen "für eine gute Lösung". Grundstückseigentümer Kaspar März-Kastenmüller, der den Edeka-Markt baut, hatte angekündigt, der Gemeinde die Teilfläche für den Kindergarten in Erbpacht für einen Euro zur Verfügung zu stellen. Auf Anregung von Poschenrieder wurde in den Beschluss aufgenommen, dass dem Standort zugestimmt werde, "sofern die Kostenfrage für das Grundstück für die Gemeinde zufriedenstellend geklärt werden kann."

© SZ vom 27.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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