Beschluss des Bauausschusses Tölz:Wider den Schilderwildwuchs

Lesezeit: 1 min

Bad Tölz will Werbeanlagensatzung in der ganzen Altstadt durchsetzen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Seit mittlerweile acht Jahren hängt das Schild schon über dem kleinen Geschäft am Amortplatz. Es zeigt links und rechts ein farbiges Bild mit Sonne und Palmen, dazwischen den Namen "WOK-IN" in großen Lettern, darüber etwas kleiner die Zeile "Asia Feinkost & Imbiss". An diesen Anblick haben sich Passanten längst gewöhnt, dennoch soll er bald der Vergangenheit angehören. Die Tafel überm Laden muss weg. Dies beschlossen die Tölzer Stadträte im Bauausschuss am Dienstagabend einstimmig. Der Grund: Die Stadt will ihre gestrenge Werbeanlagensatzung nicht bloß in der Fußgängerzone, sondern im gesamten Altstadtgebiet durchsetzen. "Wir sollten so was nicht legalisieren, sonst haben wir ein Problem mit dem Gestaltungsleitfaden", sagte Bauamtsleiter Christian Fürstberger.

Als vor einiger Zeit das unpassende Schild einer Versicherungsgesellschaft am Amortplatz aufgefallen war, erteilten die Stadträte dem Bauamt den Auftrag, in diesem Areal zwischen Kreisverkehr und Badstraße genauer hinzuschauen. Aber nicht nur dort, auch in der Nockhergasse gebe es einen gewissen Wildwuchs, sagte Fürstberger. "Das fällt nicht mehr auf, aber es passt nicht." Die Tafel über dem Asia-Laden verbinde er eher mit Kung-Fu-Filmen, das gehe im Altstadtgebiet gar nicht.

Die Stadträte pflichteten bei. René Mühlberger (CSU) bezeichnete es als "wichtig, abweichenden Gestaltungen auf die Spur zu kommen und sie zu sanktionieren". Der Vollzug müsse hier wieder stärker in den Fokus rücken. Ingo Mehner (CSU) plädierte ebenfalls für "eine Gleichmäßigkeit im Stadtgebiet". Nach Ansicht von Michael Lindmair (FWG) dürfte es den Betreibern des asiatischen Feinkostladens nicht schwer fallen, das Schild zu ersetzen. "Das tut dem Geschäft nicht weh, inzwischen kauft da fast jeder ein."

Schräg gegenüber hat auch ein Immobilienbüro eine Tafel über seinen kleinen Schaufenstern am Amortplatz anbringen lassen. Rot, einzeilig, kleines Emblem mit Dachsilhouetten. "Das ist dezent", sagte Stadtbaumeister Hannes Strunz. Dieses Schild ließen die Stadträte nach kurzer Debatte durchgehen. "Es ist sauber gestaltet, eine ordentliche Sache", befand Camilla Plöckl (SPD).

© SZ vom 22.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: