Bauvorhaben:Putten ohne Hindernisse

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Wenn am Bergkramerhof ein Hotel gebaut wird, soll das keine Einschränkungen für den Golfplatz bedeuten. Betreiber Josef Hingerl befürwortet den Bau unbedingt

Von Claudia Koestler, Wolfratshausen

Schlafen und wellnessen, wo andere abschlagen und putten, das soll in Wolfratshausen Hand in Hand gehen. Josef Hingerl, Betreiber des Golfplatzes am Bergkramerhof, bewertet die Pläne des Eigentümers Helmut Danhuber, dort ein Hotel zu errichten, als "absolut positiv". Er unterstütze das Projekt voll, sagt Hingerl, "denn ein Hotel an dieser Stelle, in dieser Lage ist wichtig".

Seit rund 20 Jahren gebe es ihm zufolge schon den Wunsch, dort oben, quasi über den Dächern der Loisachstadt, neben sportlicher Betätigung auch Übernachtungen anbieten zu können. Vor sechs Jahren gab es zuletzt einen Vorstoß Danhubers, für den sich auch der Wolfratshauser Stadtrat ausgesprochen hatte. Allerdings scheiterte der Hotelbau damals an den Vorgaben des Bayerischen Landesentwicklungsprogramms (LEP), weil die exponierte Lage dem sogenannten Anbindungsgebot entgegenstand. Das LEP ist inzwischen überarbeitet, der Wolfratshauser Stadtrat hatte deshalb im April dieses Jahres dafür votiert, den Flächennutzungsplan entsprechend zu ändern, so dass doch noch ein Hotelbau am Bergkramerhof möglich wird. "Für Wolfratshausen wäre das sehr wichtig, genauso wie für die Region, zumal ja beispielsweise Roche in Penzberg nur zehn Minuten entfernt liegt", sagt Hingerl. "Und für die Zukunft des Golfplatzes wäre es sogar ideal, gleich ein Hotel dabei zu haben", sagt Hingerl.

In ganz Deutschland gebe es ihm zufolge etwa 730 Golfplätze, von denen lediglich 30 bis 35 auch mit einer nahegelegenen Übernachtungsmöglichkeit für ihre Gäste aufwarten können. "Damit ist das Vorhaben insbesondere auch für Golfspieler ein Leuchtturmprojekt", sagt Hingerl. Auch wenn für den Neubau eines Mittelklassehotels mit Wellnessbereich der Bergkramerhof weichen müsste, wie Architekt Andreas Schmauser kürzlich erklärt hatte: Der 18-Loch- Golfplatz und dessen Betrieb sollen davon unberührt bleiben. Hingerl jedenfalls befürchtet nicht, dass die Bauarbeiten den Golfplatzbetrieb einschränken oder behindern könnten: "So etwas lässt sich immer gestalten." Außerdem werde es noch Jahre dauern, bis es wirklich zum Bau komme. "Und mein Pachtvertrag läuft in fünfeinhalb respektive zehn Jahren aus", sagt er. Allerdings hege er durchaus Interesse, zu verlängern, "sofern die Eigentümer das dann auch wollen."

© SZ vom 21.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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